Im Heßdorfer Gremium gab es eine heiße Debatte. Verwaltung und Bürgermeister standen in der Kritik, weil der Sitzungssaal immer noch nicht klimatisiert ist.
Nach der Haushaltsrede von Bürgermeister Horst Rehder und einem Dank an die ehrenamtlichen Mitglieder des Gemeinderates gab es von Oliver Schüßler (CSU) und Stefan Stiegler (SPD) eine deutliche Kritik an Verwaltung und Bürgermeister.
"Eine Zumutung"
Oliver Schüßler sah die Worte des Bürgermeisters schon beinahe als Hohn, er sehe sich nicht mehr geschätzt. So seien die Sitzungen, die um 18 Uhr beginnen, unter den gegebenen Umständen schon eine Zumutung. Schüßler bezeichnete die Situation als "Klima-Notstand". Die Temperaturen lägen im Sitzungssaal deutlich über 30 Grad Celsius, und eine mehrstündige Sitzung sei eine Belastung. "Im letzten heißen Sommer haben wir ein Klimagerät beschlossen, und passiert ist nichts", schimpfte Schüßler. Im Saal, der nach Süden ausgerichtet ist, standen zwar Ventilatoren, waren aber nahezu wirkungslos.
Auch Stefan Stiegler bezeichnete die Situation als "nahezu unerträglich", schließlich hätten die Räte einen Arbeitstag hinter sich, und eine Sitzung von vier bis fünf Stunden sei eine Zumutung. Eine solch umfangreiche Tagesordnung sei an einem Abend nicht zu schaffen. "Wer kann sich nach acht Stunden Arbeit am Abend um 22 Uhr noch voll konzentrieren?", fragte der SPD-Gemeinderat.
Erich Biermann (FW) vermutete gar, dass die Gemeinderäte bei den langen Sitzungen "mürbe" gemacht werden sollen, weil irgendwann am Abend die Konzentration nachlasse.
"Das ist nicht der Fall", versicherte Verwaltungsleiter Marin Hofmann. Aber durch die Bauvorhaben, die im Gremium behandelt werden müssten, arbeite die Verwaltung am Limit. Durch den hohen Planungsaufwand bei Schule, Feuerwehrgerätehaus und Umbau der Kläranlage müssten auch immer wieder Planer und Referenten zur Sitzung eingeladen werden.
Markus Windisch (CSU) plädierte für eine zeitliche Begrenzung auf etwa drei Stunden. Das bedeute dann aufgrund der vielen Punkte Sondersitzungen und eine Änderung der Geschäftsordnung, machten Bürgermeister und Verwaltungsleiter klar.
Wenn nötig weitere Sitzung
Nach einigem Hin und Her einigte sich das Gremium darauf, bei umfangreichen Tagesordnungen eine weitere Sitzung anzuberaumen. Der Verwaltungsleiter wird eine Änderung der Geschäftsordnung bei der nächsten Sitzung auf die Tagesordnung setzen, und Markus Windisch wünschte, einen weiteren Dienstag als Sitzungstag festzulegen.