Im Ortsverband Höchstadt des Kinderschutzbundes findet sich niemand mehr für den Vorstand. Aufgaben sind weggebrochen und Bedarf ist auch nicht mehr da.
Die Tage des Kinderschutzbund-Ortsverbands Höchstadt sind gezählt. Zur Hauptversammlung waren jüngst neben drei Mitgliedern aus dem Vorstand nur noch fünf "normale" erschienen. Und das, obwohl Vorsitzender Sven Berwein allen 54 Mitgliedern in der Einladung klar gemacht hatte, dass es um den Fortbestand ihres Vereins geht.
Die verbliebenen Vorstandsmitglieder hatten wiederholt angekündigt, bei den Neuwahlen nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Weil sich aber auch aus der Versammlung niemand fand, der sich an die Spitze des Kinderschutzbundes Höchstadt stellen möchte, wird am 25. Juli mit einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein letzter Versuch unternommen, den Ortsverband Höchstadt am Leben zu erhalten.
"Ein Vorstand muss sich finden", sagt Sven Berwein, "wenn die Leute den Ortsverband nicht untergehen lassen wollen, müssen sie sich melden." Berwein selbst war als Retter eingesprungen, nachdem sein Vater, der begonnen hatte, sich im Kinderschutzbund zu engagieren, tödlich verunglückt war.
Inzwischen wäre es für Berwein nicht mehr tragisch, wenn sich der Höchstadter Kinderschutzbund auflösen würde: "Ich sehe keinen Bedarf mehr und es gibt auch keine Nachfrage." Zudem stünde ohnehin der Kreisverband Erlangen mit Rat und Tat zur Seite.
Mit der Übergabe des vom Kinderschutzbund in der Kellerstraße betriebenen Horts an die Stadt ist auch die Hauptaufgabe des Vereins weggefallen. Das sieht auch Klaus Strienz so, der einst für die Finanzen im Verein verantwortlich war. Strienz: "Es wäre nicht tragisch, wenn sich niemand findet."