Viele Menschen leiden unter kälteempfindlichen Zähnen. Erlanger Forscher haben jetzt herausgefunden, was die Ursache ist und welches Hausmittel wirksam gegen den Schmerz hilft.
- Viele Menschen haben kälteempfindliche Zähne
- Besonders bei kühlen Getränken und Eis schmerzt der Zahn
- Erlanger Forscher haben die Ursache gefunden und verraten wirksames Hausmittel
Kälteempfindlichkeit an den Zähnen ist unangenehm: Viele kennen das - man isst ein Eis oder trinkt eine kühle Limonade und wird plötzlich von einem starken Schmerz getroffen. "Zahnschmerzen sind für viele Menschen der Horror und überempfindliche Zähne sind nicht weniger belastend", sagt Prof. Dr. Katharina Zimmermann, Schmerzforscherin an der Uniklinik Erlangen. Zimmermann und ihr Forscherteam haben jetzt herausgefunden, warum nicht alle Menschen die Kälte-Schmerzen empfinden.
Kälteempfindliche Zähne: Eigentlich sollen sie uns schützen
Für kälteempfindliche Zähne sei ein spezieller Mechanismus des Körpers verantwortlich. Er soll die Zähne eigentlich vor Überlastung schützen. „Die Natur hat in den Zähnen den stärksten Schutzreflex im Körper installiert“, so Zimmermann. Der Grund dafür: „Zähne heilen nicht, wenn sie einmal brechen.“
Der Schmerz-Reflex schütze insbesondere das Zahnmark und die empfindlichen Zellen des Zahngewebes (Odontoblasten). Sie bilden die komplette Hartsubstanz des Zahns. Die Odontoblasten haben aber noch eine andere Funktion, wie die Erlanger Forscher nun zum ersten Mal nachweisen konnten: Sie sind nämlich gleichzeitig auch Kältesensoren.
Denn direkt auf den Fortsätzen der Odontoblasten liege ein bestimmter Ionenkanal mit dem Namen TRPC5. Ionenkanäle sind für die Zellen wie kleine Schließmuskeln. Wird in der Membran erkannt, dass sich die Temperatur ändert, öffnen sich die Kanäle und lassen Ionen in die Zelle fließen. Das erzeuge einen elektrischen Impuls, der zur Informationsübermittlung weitergeleitet wird, so die Forscher.
Erlanger Forscher: Dieses Hausmittel hilft tatsächlich
„Der Zellkörper der Odontoblasten und ihre Nervenendigungen liegen am äußeren Rand des Zahnmarks“, sagt Schmerzforscherin Zimmermann. "Sie besitzen einen Fortsatz, der in einem feinen Kanälchen im Zahnbein verläuft, wo er die Temperaturänderungen misst und sie elektrisch an das Gehirn weitergibt." Das löse letztlich die schmerzhafte Reaktion aus.
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Die Erlanger Forscher haben für ihre Studie Experimente mit Mäusen durchgeführt. Sie verglichen Mäuse mit TRPC5-Molkekül mit Tieren ohne TRPC5. Das erstaunliche Ergebnis: "Es zeigte sich, dass TRPC5 für einen Großteil der Kaltantworten im Zahn entscheidend ist und dass TRPC5-Antagonisten die Kaltantworten blockieren", sagt Elektrophysiologin Dr. Laura Bernal.