Eine volle Bühne gab es mit dem "Ensemble 11" im Franziskushaus in Röttenbach.
                           
          
           
   
          Der Verein Spielraum Kultur Hemhofen Röttenbach hat am Samstagabend die Jazzliebhaber zu einem Konzert der Extraklasse in das Franziskushaus in Röttenbach eingeladen. Rebecca Trescher stellte ihr elfköpfiges Jazz Kammer-Ensemble vor.
Die junge Jazzmusikerin hat mit ihrer Musik und ihren Kompositionen schon viele Preise und Auszeichnungen erhalten. Seit 2014 ist sie Stipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg. Ihr "Ensemble 11" wird von der Initiative Musik gefördert. Außerdem ist sie Mitglied im Metropolorchester Nürnberg, leitet verschiedene Projekte und komponiert für unterschiedliche Besetzungen. 
 So mancher Jazzfreund wird sich fragen: Wie kommt so eine hochkarätige Musikerin nach Röttenbach? "Ich hatte mit Frau Gudrun Dörpholz-Friedrich, der Vorsitzenden des Vereins Spielraum Kultur, im Herbst 2012 erstmals Kontakt. Hier ging es noch um ein Konzert mit meinem Holzbäsertrio Neuwind. Eigentlich wollte ich mit diesem Ensemble einmal in Röttenbach konzertieren", sagt Trescher. Das habe aber zeitlich nicht geklappt.
 Nun sei sie gleich mit ihrem größten Ensemble hier: "Ich möchte neue kammermusikalische Musik vorstellen, mit besonderer Instrumentierung: klassische Harfe, Cello und Flöte treffen auf ein zeitgenössisches Jazz-Oktett."
Das "Ensemble 11" gibt es seit Frühling 2013 und es ist eine feste Band. "Ich habe gezielt Musiker und Musikerinnen dafür gefragt und es sind auf der einen Seite klassische Musikerkollegen, die ich über den Verein Metropolmusik Nürnberg kennengelernt habe. Die anderen Musiker sind Studienkollegen und Freunde."
 Am Konzertabend waren ausschließlich Eigenkompositionen und eigene Arrangements von Trescher zu hören und das Publikum bekam einen Vorgeschmack auf die neueste CD "Fields".
  
  Ein Achtbeiner als Inspiration Die Inspiration zu ihren Werken nimmt sie zum Teil aus Natur und Umwelt. Meistens sind es Alltagssituationen, die sie gerne detailgenau beobacht und die sie bewegen. Titel wie "The seeking spider" (die suchende Spinne), "Düsteres Dunkel" oder "Die Hexe und ihr Knecht" verraten dies. "Die Komposition mit der Spinne kam mir, als ich in meinem Schlafzimmer eine neue Mitbewohnerin entdeckte, die ich nicht rauskriegte", erzählt sie lachend von einem Spinnenerlebnis. Die Spinne hörte man förmlich mit ihren Beinen über die Seiten der Harfe, die Klangstäbe des Vibraphons und durch die Reihen der Musiker staksen. 
Aber nicht nur die Spinne war der Auslöser für ein Stück. Ein Bildband über Affenbrotbäume inspirierte sie zu dem Stück "Baobab-Bäume" (Affenbrotbäume).
Die Klänge erfassten nicht nur die Körper der Musiker sondern auch die so mancher der Zuhörer und gingen wunderbar ins Ohr. "Die Instrumentierung ist klasse", schwärmte eine begeisterte Zuhörerin in der Pause. Auch Gäste, die nicht so auf Jazz stehen, waren hingerissen von dem jungen, dynamischen Ensemble: "Ein harmonischer Jazzklang, ein homogener Klangkörper", sagt ein anderer Zuhörer.
 Das Publikum war voll des Lobes und applaudierte auch nach besonders gelungenen Stellen während des Vortrags. Die Akustik im Raum störte zwar etwas, aber ansonsten war es ein gelungener Abend. Mit der Zugabe "Five years later" (fünf Jahre später) verabschiedete sich das Ensemble von einem kleinen, aber höchst zufriedenen Publikum.
Ihre neueste CD "Fields", eine Koproduktion mit dem bayrischen Rundfunk, erscheint Ende März 2015 . Am 22.April wird sie im Radio auf BR Klassik vorgestellt. Im Mai wird dann das "Ensemble 11" beim Jazzfest Bonn vor Nigel Kennedy in der großen Telekom-Arena spielen. Auch wird es am 4. Mai in der Tafelhalle Nürnberg ein Konzert anlässlich des neuen Albums geben.