Jan Beinßen liest in Adelsdorf aus seinen Frankenkrimis

3 Min
Jan Beinßen, der Erfinder des Hobbydetektivs Paul Flemming Foto: privat
Jan Beinßen, der Erfinder des Hobbydetektivs Paul Flemming Foto: privat

Der Autor Jan Beinßen liebt Franken und fränkische Küche und lässt die Leser seiner Krimis daran teilhaben.

Am Freitag, 27. Februar, um 19.30 Uhr wird der kleine Buchladen von Bücher Schmidt in Adelsdorf zum Tatort: Der Schriftsteller Jan Beinßen liest aus seinen Frankenkrimis, die sich alle um den Fotografen und Hobbyermittler Paul Flemming ranken.

Jan Beinßen kam im Jahr 1993 von Hameln nach Nürnberg, wo er als Redakteur bei der Nürnberger Abendzeitung, zuletzt als Leiter der Lokalredaktion Nürnberg tätig war. Seit 2003 arbeitet er im Hauptberuf bei der Flughafen Nürnberg GmbH als Redakteur und PR-Journalist. Wir trafen uns mit dem bekannten Autor zu einem Interview, bei dem er so einiges über seine Arbeit als Schriftsteller preisgab.

Herr Beinßen, Sie sind verheiratet und haben drei Kinder, schreiben Kriminalromane und arbeiten noch am Flughafen Nürnberg. Geht das überhaupt?
Jan Beinßen: Sie haben recht. Das ließ sich irgendwann nicht mehr mit der wachsenden Krimi-Arbeit plus ebenfalls wachsender Familie vereinbaren. Daher wurde aus dem Hauptberuf ein Teilzeitjob am Airport, wo ich u.a. das Flughafenmagazin, den Geschäftsbericht und andere Prints erstelle.

Sie sind schon lange ein bekannter und gern gelesener Autor. Wie waren Sie denn in der Schule in Deutsch? Haben Sie damals gerne Aufsätze geschrieben?
Meistens bekam ich ein "Sehr gut" und das Aufsatzschreiben habe ich schon immer sehr gemocht.

Wann entdeckten Sie Ihre Liebe zum Schreiben von Geschichten und Romanen?
Das war schon in der Grundschule. Da habe ich zusammen mit Freunden Schulhefte mit Abenteuergeschichten vollgeschrieben und -gepinselt und gegen ein paar Pfennig in der Nachbarschaft verkauft.

Wie kamen Sie auf die Figur von Paul Flemming, den Fotografen und Hobbyermittler aus Nürnberg?
Nach einigen Romanen, die andernorts spielten, wollte ich meine Liebe zu Nürnberg und Franken in einer Buchreihe umsetzen. Das war um das Jahr 2002, als der Regionalkrimiboom uns noch nicht erreicht hatte. Ich überzeugte Verleger Norbert Treuheit von der Idee und startete nach drei Jahren Vorbereitung die Flemming-Reihe. Mit Paul Flemming selbst habe ich eine Figur gewählt, die abseits der gängigen Kommissare steht und genug Entwicklungspotenzial für eine Serie liefert.

Oft sind gute Kochrezepte in die spannenden Krimis eingebaut. Kochen und essen Sie gerne?
Ja, beides, vor allem fränkisch! Die Rezepte stammen von einem befreundeten Koch, Hannes Henn. Vieles, was Paul in den Büchern verzehrt, haben wir vorher selbst ausprobiert.

Die Flemming-Reihe spielt in Nürnberg. Kennen Sie sich dort so gut aus?
Ja, nach neun Jahren als Lokalreporter kenne ich so ziemlich jeden Pflasterstein.

Und entspricht das von Ihnen gezeichnete Stadtbild der Wirklichkeit - gibt es die genannten Lokale?
Die bekannten Orte wie die Sebalduskirche oder das Dürerhaus entsprechen exakt den Originalen. Das Stammlokal "Goldener Ritter", das in jedem Band vorkommt, gibt es dagegen nicht.

Wie haben Sie sich Ihr kriminalistisches Wissen angeeignet?
Ich recherchiere immer sehr viel vor Ort und habe einen recht guten Draht zu den Ermittlern aus dem wahren Leben.

In " Die toten Augen von Nürnberg", Kriminalkurzgeschichten (2014 ars vivendi) kommen Personen vor, wie der Landrat Dillinger mit seinem Fahrer... ich vermute, das steckt andeutungsweise ein Ex-Landrat dahinter? Auch hinter Tanja Gerstlein erkennt man eine berühmte, schöne Nürnbergerin?
Tja, wer weiß. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...

Ist es leichter, einen abgeschlossenen Roman zu schreiben als eine Reihe mit immer den selben Protagonisten?
Nein, umgekehrt: Eine Reihe geht wesentlich leichter von der Hand, da man nicht jedes Mal die Personen und das Setting neu konstruieren muss.

Sie lesen in Adelsdorf aus Ihren Flemming-Büchern, oder auf was dürfen sich die Gäste freuen?
Ja, wir werden einen abwechslungsreichen Streifzug unternehmen, wobei ich über die Flemming-Reihe und ihre Entwicklung erzählen werde und einige spannende, aber auch lustige Momente aus zehn Jahren Flemming lese.


Jan Beinßen und seine Werke


Romane Beinßens erster Roman hat den Titel "Zwei Frauen gegen die Zeit" (Reclam). Auf den Roman "Die Genfalle" (Reclam) folgte der Roman "Messers Schneide" im Verlag der Criminale. "Gesalzen & Gepfeffert" (alle Flemming-Bände erschienen bei ars vivendi) ist eine Mischung aus Kurzkrimis und Rezepten rund um den Protagonisten der Nürnbergkrimis, Paul Flemming.

Flemming-Abenteuer Seit zehn Jahren ist Flemming auf Mörderjagd: Im Herbst 2005 löste Paul Flemming, der umtriebige Nürnberger Fotograf und Hobbydetektiv, seinen ersten Fall, "Dürers Mätresse". Im Jahrestakt kamen weitere harte Nüsse hinzu, die es zu knacken galt. Mittlerweile liegt mit "Die Schäufele-Verschwörung" Paul Flemmings neunter Fall vor, bevor dann - pünktlich zum Jubiläum - im November 2015 der zehnte Band herauskommt. Brigens, die Taschenbuchausgaben der Flemmings gibt es im Piper Verlag, der den überregionale Markt abdeckt.

Führungen Wer Paul Flemmings Abenteuer nicht nur lesend verfolgen möchte, kann gemeinsam mit Jan Beinßen auf Mördersuche an den Originalschauplätzen gehen. Seine Tatortführungen bietet der Autor das ganz Jubiläumsjahr über an.

Internet Mehr über den Autor und seine Werke und die Tatortführungen erfahren Sie unter www.janbeinssen.de

Lesung Der Eintritt zur Lesung in Adelsdorf am 27. Februar von 12 Euro beinhaltet auch eine kleine Verköstigung. Reservierung für die Lesung wird empfohlen:Tel. 09195-992057 oder E-Mail: buecher-schmidt@t-online.de