Auch kurz vor dem Ende seiner Amtszeit besuchte der Landrat von Erlangen-Höchstadt, Eberhard Irlinger, die Patienten im Kreiskrankenhaus St. Anna.
"Mit einem schweren Gänsebraten zu Weihnachten wird's wohl nichts werden", scherzte Landrat Eberhard Irlinger (SPD) mit der Patientin aus Frimmersdorf. Ihr musste vor ein Paar Tagen im Kreiskrankenhaus die Galle entfernt werden. Im Höchstadter Krankenhaus war sie nicht allein: Ihr Mann hatte einen Hexenschuss und musste zeitgleich in die stationäre Behandlung. Beide werden an Heiligabend entlassen. "Gott sei Dank", sagte er.
Solche und ähnliche Krankengeschichten hörte Irlinger viele bei seinem Gang durch das Haus. Allen Patienten brachte er die besten Weihnachtsgrüße zusammen mit vielen guten Wünschen für eine baldige Genesung. Als Geschenk gab es für jeden Kranken ein Päckchen Tee "für die Gesundheit" und einen Landkreiskalender - "da hat man das ganze Jahr was davon".
Dass der Landrat als "Chef" des Kreiskrankenhauses kurz vor Weihnachten die Patienten in ihren Krankenzimmern besucht, ist eine schöne Tradition. Für Irlinger ist es das letzte Mal, denn er wird nur noch wenige Monate im Amt sein. Dekan Kilian Kemmer, Krankenhausseelsorger Georg Paszek, der evangelische Pfarrer Gerhard Schlee, die Chefärzte Hans-Joachim Laugwitz und Holger Herzing, sowie Anästhesiearzt Tim Schlegel begleiteten den Landrat.
Möglichst viele dürfen nach Hause Zuvor hatte sich die kleine Gruppe mit Krankenhausseelsorger Paszek und Pfarrer Schlee zu einer kurzen Andacht in der Spitalkirche versammelt. Man sang gemeinsam "O du fröhliche, o du selige", und der Landrat begleitete den Gesang auf der Gitarre. Wie Chefarzt Herzing berichtete, sind aktuell 45 Krankenbetten belegt. "Wir schauen schon, dass wir zum Fest möglichst viele Patienten entlassen können", versichert Herzing. Bereits während der letzten Tage habe man viele Patienten nach Hause gehen lassen. Arbeitslos werden Ärzte und Krankenhauspersonal während der Festtage aber bestimmt nicht.
Bereits am gestrigen Montag hat es nach den Worten des stellvertretenden Verwaltungsleiters Herbert Hirschmann acht Neuzugänge gegeben. Einer, den es in diesem Jahr getroffen hat, ist Ulrich Schmidt aus Gremsdorf: Er wird das Fest im Krankenhaus verbringen müssen. Er trägt es gelassen. Weiß er doch, dass er keinen Tag länger bleiben muss als nötig.