Mehrere Mitarbeiter des BRK Erlangen-Höchstadt haben sich gegen Covid-19 impfen lassen, obwohl sie noch gar nicht an der Reihe waren. Zu den "Impfdränglern" zählen auch die Kreisgeschäftsführerin und ihr Stellvertreter.
                           
          
           
   
          Im Landkreis Erlangen-Höchstadt hat es mehrere Verstöße gegen die vorgeschriebene Reihenfolge bei der Corona-Impfung gegeben. Wie der Kreisverband Erlangen-Höchstadt des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) einräumt, ist es bei einem Impftermin im Alten- und Pflegeheim in Höchstadt-Etzelskirchen zu einem Verstoß gegen die Prioritäten-Einstufung gemäß der Corona-Impfverordnung gekommen. Der Vorfall hat sich nach Angaben des Roten Kreuzes bereits im Januar zugetragen.
       
      "Nachdem mich Oberbürgermeister Dr. Florian Janik als Verantwortlicher für das Impfzentrum darüber informiert hat, dass sechs Personen geimpft wurden, die nicht im Seniorenzentrum arbeiten, bin ich diesem Vorgang unverzüglich nachgegangen", erklärt BRK-Kreisvorsitzender Stefan Müller. 
 BRK-Kreisvorsitzender bestätigt Verstöße gegen Corona-Impfreihenfolge
 Laut Müller hat sich hierbei herausgestellt, dass am 10. Januar Mitarbeiter aus der Verwaltung des Kreisverbands geimpft worden waren, die nicht zur Personengruppe der Priorität 1 gehören. "Unter den betreffenden Personen sind die BRK-Kreisgeschäftsführerin sowie der stellvertretende Kreisgeschäftsführer, andere Mitarbeiter der Verwaltung sowie im Seniorenzentrum ehrenamtlich Tätige", teilt Müller inFranken.de mit. 
 
	
 "Ob auch Externe zu diesem Personenkreis zählten, ist Gegenstand unserer aktuellen BRK-internen Untersuchung."
    Stellt sich die Frage, wie sich die "Impfdrängler" überhaupt impfen lassen konnten, obwohl sie noch nicht an der Reihe waren? "Dies ist trotz intensiver Nachforschungen und engem Austausch mit dem Impfzentrum noch nicht klar", erklärt Müller. Insbesondere die Frage des Ablaufs ist demnach noch nicht abschließend geklärt. Ob es sich bei dem Impfstoff um "überschüssige Impfdosen" gehandelt hat, die andernfalls hätten weggeworfen werden müssen, müsse ebenfalls noch geklärt werden. 
 Gremien werden eingeschaltet - "alle Aspekte sehr kritisch bewerten"
 Gegenüber inFranken.de erläutert der Kreisvorsitzende das weitere Vorgehen in der Sache. "Die dafür zuständigen Gremien des BRK werden sich selbstverständlich mit dieser Angelegenheit befassen und alle Aspekte sehr kritisch bewerten", kündigt Müller an. Dies setze allerdings voraus, dass die Sachlage abschließend geklärt ist. "Daran arbeiten wir aktuell."
 Anschließend würden die betreffenden Personen BRK-intern Gelegenheit zu einer persönlichen Stellungnahme bekommen. "Dem kann und will ich im Augenblick nicht vorgreifen", erklärt Müller. Er betont zugleich, dass die Prioritätsregelungen der Impfverordnung eindeutig seien und selbstverständlich auch für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des BRK gälten.
 
Hier sind arbeitsrechtliche konsequenzen angesagt
Meine Dosis könnt ihr haben, verzichte gerne darauf.