Horst Haag traut sich das Bürgermeiseramt in Hemhofen zu

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Horst Haag (links) ist der Bürgermeisterkandidat der Allgemeinen Wählerschaft Zeckern. Gemeinderatskollege Herbert Marr (rechts) und Haags Frau Alexandra freuen sich mit ihm. Foto: Evi Seeger
Horst Haag (links) ist der Bürgermeisterkandidat der Allgemeinen Wählerschaft Zeckern. Gemeinderatskollege Herbert Marr (rechts) und Haags Frau Alexandra freuen sich mit ihm. Foto: Evi Seeger

Dass die Gemeinde hoch verschuldet ist, schreckt den Bauunternehmer Horst Haag nicht ab, sich für das Bürgermeisteramt zu bewerben. Die Allgemeine Wählerschaft Zeckern hat ihn nominiert.

"Auch schwierige Aufgaben sind lösbar. Für mich gibt es keine Schwierigkeiten, sondern Herausforderungen!" Seinem Lebensmotto gemäß will sich der Hemhofener Horst Haag einer solchen Herausforderung stellen.
Der 42-Jährige, der in seiner Gemeinde tief verwurzelt ist, hat sich zum Ziel gesetzt, Bürgermeister zu werden. Mit weiteren vier Mitstreitern, sicher kein ganz einfaches Vorhaben. Haag, seit knapp sechs Jahren Mitglied im Gemeinderat, tritt für die Allgemeine Wählerschaft Zeckern (AW) an, die ihn für die Wahl am 16. März als ihren Bürgermeisterkandidaten nominierte.

Der CSU den Rücken gekehrt

Erst vor kurzem hatte Haag die Fronten gewechselt und dem CSU-Ortsverband, dessen Vorsitz er inne hatte, aufgekündigt.
Ein Glück für die Zeckerner Wählergruppe, denn sie muss auf Gerhard Wagner verzichten, der sich als Bürgermeisterkandidat der SPD zugewandt hat.

"In unseren politischen Zielen sehr nahe beieinander", sei ihm die Entscheidung, als Kandidat der AW anzutreten, leicht gefallen, sagte Haag. Eine Verbindung zu Zeckern gebe es in seiner Familie schon sehr lange: Durch Bereitstellen von Bürgschaften habe seine Großmutter die Zeckerner Siedlung mit aufgebaut.

Nach dem frühen Tod seines Vaters vor 20 Jahren habe er - noch sehr jung und in der Ausbildung zum Maurermeister - früh gelernt, Verantwortung für das Baugeschäft zu übernehmen. Ein Unternehmen mit einer mehr als hundertjährigen Familientradition. Nach wirtschaftlich schwierigen Zeiten reich an Erfahrung, traue er sich jetzt zu, auch eine Gemeinde in schwieriger Finanzsituation zu führen und in ruhigeres Fahrwasser zu lenken.

Haag will nach eigenen Worten künftig "mehr Verantwortung übernehmen", als es das Amt des Gemeinderats zulasse. Als Bürgermeister wolle er mit einem offenen Ohr durch die Gemeinde gehen und sich der Probleme, Sorgen und Nöte der Bürger annehmen. Hemhofens Interessen nach außen zu vertreten, bedeute für ihn insbesondere die Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde.

Auf den Siedlungsschwerpunkt will er den Fokus ebenso richten wie auf die Zusammenarbeit im Wasser- und Abwasserbereich. Er könne sich auch ein interkommunales Gewerbegebiet und die Zusammenarbeit der beiden Bauhöfe vorstellen. Im Hinblick auf die hohe Verschuldung erscheint Haag die Transparenz der öffentlichen Ausgaben als ein bedeutendes Thema.

Definierte Bebauungspläne

Wichtig sei ihm auch ein gesundes Wachstum, jedoch mit klar definierten Bebauungsplänen. Derzeit dürfe jeder bauen, wie er möchte. "Das muss unter die Lupe genommen werden!" Damit auch junge Erwachsene in der Gemeinde bleiben, gelte es, durch Gewerbeansiedlung Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen, aber auch die Infrastruktur im Auge zu behalten. Die Schule und wie sie wieder mit Leben erfüllt werden kann, bereite ihm Kopfzerbrechen. Durch die demografische Entwicklung gebe es auch im Seniorenbereich viel zu tun.

Die Wahl nahm AW-Gemeinderat Herbert Marr in die Hand. Er erinnerte daran, dass es die Allgemeine Wählerschaft - ins Leben gerufen durch Richard Schmitt - nunmehr seit 30 Jahren als Wählergruppe gibt. Marr stellte 34 Stimmberechtigte fest. Auf Horst Haag fielen in geheimer Wahl 32 Stimmen. Der Maurermeister und Betriebswirt im Handwerk leitet das auf Restaurationen spezialisierte Familienunternehmen. Mit seiner Frau Alexandra, einer promovierten Chemikerin, hat er zwei Kinder, die Zwillinge Emma und Patrik.