HÖS-Kennzeichen als Weihnachtsgeschenk?

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Jochen Tohol und sein schon mal prophylaktisch geprägtes Kennzeichen Foto: Archiv, Andreas Dorsch
Jochen Tohol und sein schon mal prophylaktisch geprägtes Kennzeichen  Foto: Archiv, Andreas Dorsch

Trotz der Genehmigung durch das Ministerium wird es wohl nichts mit einer Reservierung eines HÖS-Autokennzeichens unterm Christbaum. Die Initiatoren der Unterschriftenaktion sind verwundert über die Länge des Verfahrens.

Was schenke ich nur...? Diese Frage treibt vier Wochen vor Weihnachten so manchen um. Vor allem die Variante: Was schenke ich jemanden, der schon alles hat. Ein Autokennzeichen HÖS vielleicht?

Das hat sich Jochen Tohol gewünscht. Der 27-Jährige initiierte im Sommer eine Unterschriftenaktion zur Wiedereinführung des Kennzeichens. "Wir möchten das zur Identifizierung mit unserer Heimat", sagt Tohol zu seinem Motiv.

Irlingers Nein
Seinerzeit, als das Wiederaufleben alter Kennzeichen erstmals möglich wurde, hat der damalige Landrat Eberhard Irlinger dies abgelehnt. Der Kreis Erlangen-Höchstadt solle auch beim Kennzeichen eine Einheit bilden, war wohl seine Überlegung. Damit entschied Irlinger anders als viele seiner Amtskollegen. Im Forchheimer Landkreis beispielsweise fahren inzwischen längst wieder EBSer-Kennzeichen.


Nach dem Wechsel im Amt hoffte Tohol auf eine Sinnesänderung und startete mit Johannes Denzler die Aktion auf dem Höchstadter Altstadtfest. Über 1400 Unterschriften für die Wiedereinführung wurden geleistet. Der neue Landrat Alexander Tritthart (CSU) ließ sich vom Bürgerwillen beeindrucken und stimmte der Wiedereinführung zu. Genehmigen muss das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Berlin. Am 17. November erteilte es die Genehmigung.

Das hat Tohol sehr gefreut. Er hat schon die Schilder mit seinen HÖS-Wunschkenzeichen prägen lassen. "Jetzt brauche ich nur noch das Siegel", sagt er. Für alle anderen Interessenten für ein HÖS-Kennzeichen hofft er, dass ihnen zumindest eine Reservierung unter den Weihnachtsbaum gelegt werden kann.

Doch das wird wohl nichts, wie Hannah Reuter, die Pressesprecherin des Landratsamts, auf Nachfrage mitteilte. "Für Tohol ist die Genehmigung doch auch ein Weihnachtsgeschenk", meinte sie tröstend. Den anderen empfiehlt sie, das HÖS-Kennzeichen doch ins Osternest zu legen.

Verwaltungsaufwand
Der Grund, warum es solange dauert, bis HÖS-Kennzeichen ausgegeben werden können, ist eine Gesetzesänderung. Deswegen muss die Zulassungsstelle ihr Online-Portal für An- und Ummeldungen neu aufbauen. Dahinter steckt, so Reuter, allerhand Verwaltungsaufwand. Der nun zufällig mit der Einführung des alt-neuen Kennzeichens zusammenfällt.

"Ab dem Frühjahr kann man dann das HÖS-Kennzeichen auch online reservieren lassen", versichert sie. Auf dem ganz normalen Weg also. Eine Art Vor-Voranmeldung, die man auf den Gabentisch legen könnte, gibt es nicht.

Über die Zeitdauer ist Tohol verwundert. Der Landkreis Esslingen reichte eine Woche vor Erlangen-Höchstadt den Antrag auf ein wiederbelebtes Altkennzeichen beim Ministerium ein und erhielt eine Woche vor Erlangen-Höchstadt die Genehmigung. "Dort werden schon die Kennzeichen ausgegeben", hat Tohol in Erfahrung gebracht.


Umfrage auf Facebook
Meinungen Auf unserer Facebook-Seite "Fränkischer Tag Herzogenaurach/Höchstadt und Erlangen" wollten wir wissen, wer sich das neue HÖS-Kennzeichen holt und wer lieber beim jetzigen Autoschild bleibt. Hier eine kleine Auswahl der Kommentare.

Heidi W.: Ich bleibe lieber beim Alten. Hab mich sooo daran gewöhnt.

Axel B.: Das HÖS-Kennzeichen muss her!

Markus K.: Wenn dann ERH ganz klar, im Idealfall ohne das "H"!!!