Elf Schaubilder des Bayern-Forums der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Rechtsradikalismus werden demnächst in der Mittelschule und im Gymnasium gezeigt.
"Wir nehmen gerne am Projekt teil", sagt Philipp Staßer, Klassensprecher der M8b der Ritter-von-Spix-Schule in Höchstadt, "denn jeder solle respektiert werden". Der Achtklässler spricht dabei für sich und seine Klassenkameraden über die Wanderausstellung "Rechtsradikalismus in Bayern", die erst an ihrer Schule und dann anschließend am Gymnasium Höchstadt Schülern und Besuchern offen steht.
Es gehe um die Auswirkungen des Rechtsradikalismus in Bayern, berichtet Petra Arnold, die betreuende Lehrkraft am Gymnasium, über das Projekt. Die rechtsradikale Jugendszene wird dabei im Mittelpunkt stehen. Über Erkennungszeichen der Szene und Codes sowie über einschlägige Modemarken wird man sich informieren können. Auch, welche Rolle Musik und das Internet in der Jugendpropaganda einnehmen, wird auf einer der elf Tafeln zu sehen sein.
Neben Hintergrundinformationen zu den Strukturen des regionalen Rechtsradikalismus und seinen Wertvorstellungen wird die Frage "Was dagegen tun?" behandelt. Die Ausstellung selbst wurde den Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt, berichtet Arnold.
Teil des gemeinsamen Projektes der Mittelschule und des Gymnasiums wird ein Flashmob der Schüler sein. "Dabei wollen wir nicht so rumplärren wie die Nazis", fährt Arnold fort. 500 bunte Luftballons mit dem Aufdruck "Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage" werden dabei am kommenden Montag in den Himmel steigen. Beide Schulen sind seit einiger Zeit Teil des gleichnamigen bundesweiten Schulnetzwerkes.
Über die ganze Aktion sagt Michael Ulbrich, Rektor der Ritter-von-Spix-Schule, es sei ein schönes Beispiel für die Zusammenarbeit der benachbarten Schulen. In der Mittelschule sei der Nationalsozialismus Thema am Ende der achten Jahrgangsstufe.
Die Betreuung der Ausstellung in der Aula übernehmen während der Pausen daher die Achtklässler. Im Gymnasium beschäftigen sich die Schüler in der neunten und elften Klasse mit der Thematik. Für sie wird die Ausstellung im Raum S007 immer offen stehen.
Die Tafeln "Rechtsradikalismus in Bayern" waren seit 2006 in über 500 Gemeinden in Bayern zu sehen. Bei allen Veranstaltungen, so auch in Höchstadt, besteht ein Einlassvorbehalt gegenüber Neonazis und Personen, die der extremen rechten Szene angehören.