Höchstadter Altstadtfest kann kommen

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Auf zahlreiche Besucher am Altstadtfest - wie hier im letzten Jahr - hoffen Stadtverwaltung und Vereine auch heuer. Foto: FT-Archiv
Auf zahlreiche Besucher am Altstadtfest - wie hier im letzten Jahr - hoffen Stadtverwaltung und Vereine auch heuer. Foto: FT-Archiv

In Höchstadt treffen sich aus Tradition ehemalige Schulkameraden zum Fest. Am kommenden Wochenende wird gefeiert. Die Polizei wird ein besonderes Auge auf Alkoholkonsum und Wildpinkler legen - und stellvertretender Bürgermeister Günter Schulz erläutert vorab die Neuheiten.

Für Günter Schulz (SPD) steht fest: "Das Altstadtfest zieht Besucher aus der ganzen Umgebung an, weil man hier auf viele alte Bekannte trifft", sagt der stellvertretende Bürgermeister im Pressegespräch.
Stadt und Polizei sind für das Höchstadter Fest der Feste gut gerüstet. Hervorragende Musikgruppen, ein tolles Jugendprogramm, verbunden mit Kultur, machen das besondere Flair des Festes aus. Was soll da noch passieren - sofern das Wetter mitspielt. Aber auch das dürfte geklärt sein: Für das kommende Wochenende sind absolut ideale Wetterbedingungen angekündigt: Nicht zu heiß und nicht zu kühl oder gar regnerisch - was das Schlimmste wäre.
Trotz seiner fast 30-jährigen Tradition ist das Altstadtfest immer wieder "etwas Besonderes". Zumindest für die Polizei, wie der stellvertretende Chef der Höchstadter Inspektion, Gerhard Backert, im Pressegespräch erklärt. Ein Event mit vielen Besuchern und Alkohol bedeute erhöhte Aufmerksamkeit. Eines steht für Backert bereits jetzt fest: "Der Sonntag ist für uns der ruhigste Tag. Da ist um 22 Uhr alles zu Ende."
Verstärktes Augenmaß sei jedoch auf den Freitag- und Samstagabend zu richten. An diesen Tagen darf bis 2 Uhr ausgeschenkt werden, worüber der Beamte - gelinde gesagt - "nicht begeistert" ist. "Mit der Zeit des Alkoholkonsums nehmen auch die Aggressionen zu."
Die Polizei ist daher froh, dass die Stadt vor einigen Jahren eine Allgemeinverfügung erlassen hat, die ihr bei der Arbeit behilflich ist. "In einem gewissen Bereich dürfen keine alkoholischen Getränke mitgebracht werden", erläutert Backert. Ein Auge werde vor allem auf Jugendliche und junge Erwachsene geworfen, die bereits "vorgeglüht" ankommen oder entsprechende Getränke im Kofferraum und Rucksack mitbringen. Die Allgemeinverfügung gebe der Polizei die Möglichkeit, gegen Aggressive oder Betrunkene vorzeitig einzuschreiten. Sofern eine Belehrung nichts nütze, könne ein Platzverweis erteilt werden. "Wenn einer ausfällig wird, nehmen wir ihn in Gewahrsam und lassen ihn von den Eltern abholen", sagt Backert. "Die Eltern sind mitunter völlig überrascht", fügt Günter Schulz aus langjähriger Erfahrung an.
"Doppelt so viele Polizeikräfte als im normalen Dienst" werden beim Altstadtfest im Einsatz sein. Verstärkung werde aus Erlangen kommen. "Wir wollen Präsenz zeigen und dadurch die eine oder andere Aggressionstat im Vorfeld verhindern", sagt Backert. Daher werde beim Altstadtfest Polizei in Uniform und in Zivil unterwegs sein.
"Die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir mit unserem Konzept richtig liegen", stellt Backert fest. Mit diesem Konzept könnten Straftaten verhindert werden. Die Polizei sei gleich vor Ort und müsse nicht lange auf Verstärkung warten. Sollte es tatsächlich zu Fällen von Körperverletzung kommen, könnten die Täter ziemlich sicher ermittelt werden.

Kaum Lärmbeschwerden

2011 gab es einen Fall von Körperverletzung, 2012 fünf solche Delikte. Die Sachbeschädigungen halten sich in Grenzen. Wobei die Dunkelziffer nach den Worten von Günter Schulz hoch ist, da längst nicht alle angezeigt werden. Günter Schulz sieht sich veranlasst, der Polizei einmal "danke" zu sagen: Sie mache das sehr gut. Beschwerden über Lärmbelästigungen gebe es in Höchstadt praktisch nicht, sagt Schulz. "Die Bürger wissen, es ist Altstadtfest, und nehmen das hin."
Ein Auge wird die Polizei auch auf Wildpinkler haben: Sie können sogar mit einem Bußgeld belegt werden. Schließlich sind ausreichend Toiletten vorhanden: Im Schlosshof, bei der Post, im Engelgarten und in den Aischwiesen.
Neben Bewährtem versucht die Stadt alljährlich auch, Neues anzubieten. Erstmals gibt es im Engelgarten ein Open Air. Die "Musiggfabrigg", die im Vorjahr eingeschlagen hat, wird am Samstagabend auf dem Marktplatz unterhalten. Zweiter Bürgermeister Schulz ist sich sicher: Die Hobbymusiker, allesamt aus dem Höchstadter Raum, werden viele Musikbegeisterte anziehen. Nicht umsonst hätten sie sich als eine Art Klassentreffen angekündigt.
Im Schlosshof werde ein Kulturprogramm Impulse geben. Als "Bereicherung" sieht Günther Brehm von der Stadtverwaltung die "Loose Moose Band", die am Sonntag ab 11 Uhr im Schlosshof Country Music zum Besten gibt. Bis zu 500 Fans bringe die Band bereits mit. Fans, die zur Musik tanzen wollen, müssen sich in Höchstadt jedoch mit dem Pflaster des Schlosshofs zufrieden geben. Falls nötig, könne man im nächsten Jahr an eine Tanzfläche für die Countryanhänger denken.
Neu ist auch, dass alle Veranstaltungen im Kulturprogramm, das Günter Schulz um 15 Uhr im Schlosshof eröffnet, in diesem Jahr auf der Bühne (nicht im Schlossgewölbe) stattfinden. Das heißt, die Lesung des Höchstadter Autorenkreises ebenso wie die Aufführungen der Volkstanzgruppe und das Spaßtheater. Im Schlosshof treten auch die Hornochsenband und gegen 19 Uhr - speziell für die Jugend - eine Hip-Hop-Gruppe auf.
Das Heimatmuseum mit der Sonderausstellung "Ikonen" und das Spix-Museum haben an beiden Tagen geöffnet. Beim traditionellen Handwerkerhof hinter dem Rathaus kann neben Sticken, Glasblasen und Goldschmieden erstmals auch "Muldenhauen", ein altes Handwerk, bestaunt werden. Das Kinder- und Jugendprogramm im Engelgarten unter der Leitung von Jugendpflegerin Julia Weiland setzt in diesem Jahr vor allem auf Kreativität und will die Jugend stärker mit einbinden.