Mit Adolf Linseis und Emma Maiß wurden zwei Personen mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet, die sich um die Allgemeinheit im hohen Maße verdient gemacht haben.
Wer mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet wird, darf sich diese Nadel nicht einfach irgendwie und irgendwo anstecken. Fingerbreit unter der linken Schulter muss die Nadel angebracht werden.
Diese und weitere Vorschriften zum fachgerechten Tragen der Auszeichnung erläuterte Landrat Alexander Tritthart (CSU) im Rahmen der Feierstunde zur offiziellen Verleihung des Ehrenzeichens am Donnerstagabend. Im Mittelpunkt standen Emma Maiß und Adolf Linseis, deren Verdienste um die Allgemeinheit im sozialen und kulturellen Bereich honoriert wurden.
Die erste Hauptperson der Verleihung war Adolf Linseis. Als "Aushängeschild des Vereinslebens der Stadt Höchstadt" bezeichnete Landrat Tritthart den 82-Jährigen in seiner Ansprache. 1994 wurde Linseis zum Ersten Vorsitzenden des traditionsreichen Gesangvereins Liederkranz Höchstadt, der seit 1952 als gemischter Chor besteht, gewählt. Noch im selben Jahr galt es, das große 125. Vereinsjubiläum auf die Beine zu stellen.
Unter großem persönlichen Einsatz gelang es Linseis vier Jahre später, Gabriel Konjaev als Chorleiter zu gewinnen. Unter Linseis' Regie wurden zahlreiche gut besuchte Konzerte geplant und durchgeführt sowie die Teilnahmen am Landkreissingen, Auftritte bei Seniorennachmittagen, Sommerfeste und gemeinsame Reisen etabliert.
Aller Ehren wertDarüber hinaus gestaltete der Liederkranz Feierlichkeiten anderer Gesangvereine erfolgreich mit. Im Lauf seiner Tätigkeit kümmerte sich Linseis auch um geeignete Proberäume und wichtiges Mobiliar. Im Mittelpunkt standen für ihn seit jeher: Freude am Gesang, Pflege des Kulturguts sowie das gesellschaftliche Miteinander. Im September 2013 wurde Linseis zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt. Auch heute noch unterstützt er die Vereinsführung sowie die 35 Sängerinnen und Sänger "seines" Liederkranzes tatkräftig.
Mehr als vier Jahrzehnte lang hat sich Emma Maiß in vielfacher Weise in die Diakoniearbeit ihrer Heimatgemeinde Baiersdorf eingebracht. Als Gründungsmitglied des hiesigen Diakonievereins bekämpfte sie erfolgreich den damaligen Pflegenotstand und sorgte dafür, dass die Arbeit des evangelischen Krankenvereins als Vorläufers des Diakonievereins fortgesetzt wurde.
Zwischen 1974 und 2004 stand Maiß als Kassiererin in der Verantwortung. In dieser Funktion leitete sie die Finanzen, war für Buchhaltung, Zuschüsse sowie die Verwaltung von Geld- und Sachspenden zuständig und machte den Verein so zukunftsfähig. Dieser war von Beginn an auf ökumenischer Basis aufgebaut und wuchs nach und nach zu einer solide finanzierten Sozialstation heran, die sich um die Pflege und Betreuung der Menschen in und um Baiersdorf kümmert. Noch bis zu den Vorstandswahlen im Herbst des vergangenen Jahres wirkte die rüstige Rentnerin als Beisitzerin im Vereinsausschuss mit.
Von ihrem reichen Erfahrungsschatz profitieren die knapp 300 Mitglieder auch heute noch. Im Oktober 2014 wurde Maiß' Engagement bereits mit der Urkunde des Diakonischen Werks Bayern besonders anerkannt. Den Höhepunkt ihrer langjährigen Ehrenamtskarriere stellte nun aber die Aushändigung des Ehrenzeichens dar, das sie gemeinsam mit ihrer jüngsten Enkelin Tina sichtlich gerührt in Empfang nahm.
Die musikalische Umrahmung der Feierlichkeiten im Sitzungssaal des Landratsamtes übernahm der Gesangverein Liederkranz Höchstadt. Mit einer Hymne auf die Freundschaft und das Leben begrüßten die Musiker die rund 50 Gäste stimmgewaltig. Unter ihnen waren auch der Baiersdorfer Bürgermeister Andreas Galster (CSU) sowie sein Höchstadter Kollege Gerald Brehm (JL) zu finden. Sie sprachen lobende Grußworte für die beiden Bürger ihrer jeweiligen Stadt.