Höchstadt: Bürgermeister wettert bei Demo gegen Ampel - Aiwanger sagt ab
Autor: Daniel Krüger
Höchstadt a. d. Aisch, Samstag, 03. Februar 2024
Am Freitagnachmittag (2. Februar 2024) fand in Höchstadt eine Demonstration mit Mahnfeuer gegen die Politik der Bundesregierung statt. Wirtschaftsminister Aiwanger (FW) kam entgegen einer Ankündigung nicht. Scharfe Worte fand stattdessen der dritte Bürgermeister Axel Rogner (FW).
In Höchstadt fand am Freitagnachmittag (2. Februar 2024) ab 16 Uhr eine Demonstration mit Mahnfeuer auf der Aischwiese statt, die sich inhaltlich vor allem gegen die Politik der Berliner Ampel-Koalition richtete. Ursprünglich hatten die Veranstalter auf einem Flyer auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger angekündigt.
Dieser hatte nach News5-Informationen allerdings seine Teilnahme kurzfristig abgesagt. Am Abend musste der Politiker stattdessen bei der Live-Übertragung von "Fastnacht in Franken" im BR kräftig einstecken. Ein anderer Vertreter der Freien Wähler vor Ort war der Dritte Bürgermeister der Stadt, Axel Rogner, der eine Rede mit heftigen Vorwürfen nach Berlin hielt. Der Erste Bürgermeister Gerald Brehm hatte im Oktober verkündet, die Partei zu verlassen, weil sie ihm "deutlich zu weit nach rechts gerückt" sei.
"Kümmert sich nicht mehr um das Leben der normalen Bürger": Dritter Bürgermeister von Höchstadt hält Anti-Ampel-Rede
Nach Informationen von News5 schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl vor Ort auf rund 800 Personen ein. Auch viele Landwirte mit Traktoren waren gekommen - um einen Bauernprotest handelte es sich aber bewusst nicht, wie die Veranstalter bereits im Voraus betonten. Im Publikum waren einige Deutschland-Flaggen zu sehen. Rogner bezog sich in seiner Rede inhaltlich ebenfalls auf den - aus seiner Sicht - schlechten Zustand der Republik. "Ich stehe zu 100 Prozent hinter allen Protesten – ob das die Bauern sind, das Mahnfeuer oder Sonstiges. Die sind nicht nur legitim, sondern notwendig, weil sie alles auf den Punkt bringen, was viele Leute bei uns im Land fühlen", rief er ins Mikrofon.
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"Die Politik im großen Stil kümmert sich nicht mehr um das Leben der normalen Bürger", warf er der Ampel-Koalition vor. "Alles wird teurer, alles wird komplizierter, immer weniger funktioniert in Deutschland problemlos. Die Wirtschaft schrumpft, der Strom ist knapp, die Brücken bröckeln", erklärte der Kommunalpolitiker. "Dann kommt dazu, dass Deutschland im Alleingang das Klima retten will. Was ist das für ein Irrsinn?", so Rogner weiter. Deutschland sei für einen "erfolgreichen Mittelstand" und ein "innovatives Erfindertum" international geachtet worden.
Doch diese Zeiten seien "vorbei", so die Sichtweise Rogners. "Heute wächst in allen anderen Ländern die Wirtschaft, bloß in Deutschland nicht. Überall ist Energie bezahlbar, Wohnungen werden gebaut, bei uns wird nichts mehr gebaut, bei den Preisen und Zinsen logisch. Rentner können in anderen Ländern von ihren Renten leben, bei uns müssen sie Flaschen sammeln", monierte der FW-Politiker und erntete dafür immer wieder Applaus. Auch die Bürokratie sei zu groß, so die Kritik des dritten Höchstädter Bürgermeisters. Auch ein Landwirt aus dem Kreis Roth hatte vor wenigen Tagen immer mehr Auflagen für seine Branche beklagt - im Rahmen erneuter frankenweiter Bauernproteste.