Herzogenauracher Gastronomen: Froh über Öffnungen - Sorgen bleiben

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Auch hinter dem Tresen gilt für die Mitarbeiter von Loukas Alexiou Mundschutzpflicht. Foto: Niklas Schmitt
Auch hinter dem Tresen gilt für die Mitarbeiter von Loukas Alexiou Mundschutzpflicht. Foto: Niklas Schmitt
Patrizio Giuliano von der Osteria "Fratelli" Foto: Niklas Schmitt
Patrizio Giuliano von der Osteria "Fratelli" Foto: Niklas Schmitt
 

Seit Montag dürfen Wirtshäuser und Restaurants auch ihren Innenbereich für Gäste öffnen. Trotz der Freude über die Öffnung gibt es noch einige Punkte, die den Gastronomen Sorge bereiten.

Melina Alexiou vom "Roten Ochsen" in Herzogenaurach sitzt an einem Tisch im hinteren Teil des Gastraumes und kümmert sich um die Verwaltung des Restaurants. Der Tisch neben ihr ist leer, gesperrt wegen der Richtlinien, die nun in Gasträumen gelten. Denn ab Montag dürfen Gastronomen auch wieder Gäste innen bewirten.

Die Einschränkungen waren ein Einschnitt für Alexiou. Sie ist froh, dass es nun weiter geht. Aber ganz so einfach ist es nicht. Denn sobald der Betrieb wieder startet, sind Kosten etwa für Personal zu zahlen, auch wenn sie im Innenraum nur maximal 45 Plätze besetzt sein dürfen. Hinzu kommen ohnehin laufende Kosten für Miete und Strom. Die Stundungen laufen Ende des Monats ab.

Corona-Maßnahmen: Die Gäste brauchen etwas Zeit

"Man ist jeden Tag froh, dass man gesund ist," sagt die Gastronomin, "aber nur davon kann man nicht leben." Langsam läuft der Betrieb am Montagmittag wieder an. "Ich glaube, die Leute brauchen etwas Zeit", sagt sie und berichtet von einem Gast, der weiterhin Essen vorbestellt und abholt. Wichtiger für den Betrieb sei der Biergarten, meint sie. Das stimmt sie zuversichtlich: "Wenn das Wetter mitmacht, wird es schon laufen."

Trotz der momentan etwas schwierigen Lage, findet Alexiou, sollten die Maßnahmen beibehalten werden. Zumindest noch ein oder zwei Wochen, damit man sieht, wie es weitergeht. Dabei weiß sie, wie anstrengend es für das Personal ist, mit Mundschutz zu bedienen. Aber die meisten Gäste seien mit den Einschränkungen einverstanden. Nur wenige zierten sich, ihre Daten anzugeben. Seit 18 Jahren arbeitet Melina Alexiou mit ihrem Mann Loukas in der Gastronomie. Da haben die beiden schon manche schwere Zeit überstanden. Sie sagt: "Das jetzt können wir auch schaffen."

Ähnlich sieht es Patrizio Giuliano von der Osteria "Fratelli". Auf seinen Tischen liegen die auszufüllenden Bögen für die Gäste bereit, damit niemand die Daten anderer ablesen kann. Im Hintergrund läuft ein italienischer Radiosender, um das Soziale etwas reinzuholen, wie er sagt. "Ich freue mich, endlich wieder sozialen Kontakt zu haben", meint der Gastronom.

Öffnungen der Gastronomie: Die Stimmung ist durchwachsen

"Wir müssen schauen, wie es anläuft", sagt er. Nachdem er die Tische so aufgestellt hat, dass der nötige Mindestabstand einzuhalten ist, kann er noch etwa die Hälfte seiner üblichen Plätze anbieten. "Die Stimmung ist durchwachsen", sagt Giuliano, "die Leute sind vorsichtig." Der erhoffte Andrang nach der Öffnung ist ausgeblieben. Für ihn aber kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. "Es muss nicht voll sein, nur gut besucht."

Was fehlt, sind die Gäste der großen Firmen. Das bestätigt auch Joachim Hubmann vom Bistro "Kreisl". Er ist mit den Bestimmungen einverstanden. Wegen Kontrollen macht er sich keine Sorgen.

Schwierig findet er einzig die Regelung, dass die Biergärten momentan um 20 Uhr zwei Stunden eher als der Innenbereich schließen müssen. "Wir müssen das gute Wetter abwarten."