Der Herzogenauracher Ralf Rehder verkauft Weihnachtsartikel auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt.
Im "Städtlein in der Stadt, aus Holz und aus Tuch gemacht", dem Nürnberger Christkindlesmarkt, bieten bis zum 24. Dezember gut 200 Händler ihre Waren an. Darunter ist auch Ralf Rehder aus Herzogenaurach. Die Familie ist inzwischen in der vierten Generation dort vertreten.
Die Urgroßmutter war aus Nürnberg und versorgte als Marktfrau die Bevölkerung mit Gemüse. Im Dezember war sie mit einem Stand mit Rauschgoldengeln auf dem Christkindlesmarkt vertreten. Ihr Urenkel Ralf Rehder steht mit seinem Stand Nummer 31 in Nürnberg auf dem Christkindlesmarkt immer am gleichen Platz. Es gibt dort Strohsterne, Christbaumschmuck, kleine Engel, Nußknacker, Räuchermännchen, Glasschmuck und Einrichtungsgegenstände für Puppenküchen zu kaufen.
Auch wenn alles so heimelig aussieht, zuvor ist viel Arbeit nötig. Die Buden werden von der Stadt Nürnberg aufgestellt.
"Wir haben drei Wände, das Dach und den Boden" beschreibt er die Situation, die er wie die anderen Marktbetreiber auch vorfindet.
Den Rest, also alles, was den Christkindlesmarkt erst richtig liebenswert macht, müssen die Standbesitzer selber herrichten. Dafür ist natürlich handwerkliches Geschick notwendig. Denn die Buden werden durch die Bank aufwendig dekoriert. Dazu sind rund zwei Wochen notwendig. Wer in den Tagen vor der Eröffnung des Christkindlesmarkts über den Marktplatz schlendert, kann hier und da durch Öffnungen in den Planen bereits einen vorweihnachtlichen Blick erhaschen. Auch für die Familie Rehder bedeutet es, dass ihre "Schätze" schon einige Zeit vor der offiziellen Eröffnung in der Bude aufgereiht stehen.
Bedenken hat Ralf Rehder dabei aber kaum, denn der Markt wird rund um die Uhr bewacht.
Ein Familienbetrieb Täglich von 9.30 Uhr bis 20 Uhr, an den Freitagen und Samstagen sogar bis 22 Uhr, ist der Markt geöffnet und der Stand besetzt. Dabei ist es üblich, dass die ganze Familie mithilft: Schwiegervater, Kinder, Neffen, Schwager und Vater, anders ist der Arbeitsaufwand nicht zu stemmen. Im Stand hilft ihm an einigen Tagen sein ehemaliger Arbeitskollege Horst Bucher aus.
Wie hält man es so lange aus, während es draußen kalt ist, regnet oder schneit? "Der Kontakt mit den Besuchern lässt es niemals langweilig werden", erzählt Rehder. Kleine Öfen und schichtweise angezogene Kleidung schützen gegen die Kälte. Bei den Besuchern des Christkindlesmarkts sind aller Herren Länder vertreten.
Zwar sind die Asiaten für Europäer schwer auseinanderzuhalten, aber Rehder hat sich schon ein wenig orientiert. Vor allem die Japaner kaufen wegen des langen Transportwegs eher kleine Holzminiaturen, die sie heil nach Hause bringen können. Der Markt endet am 24. Dezember um 14 Uhr, und alle machen sich auf den Weg, um daheim Weihnachten mit der Familie feiern zu können. Aber zwischen Weihnachten und Neujahr werden die Buden weiterhin bewacht, bis die Betreiber ihren Stand geräumt haben. Bei der Familie Rehder geht das natürlich schneller als der Aufbau. Innerhalb eines Tages ist alles abgebaut, in Kisten und Schachteln verstaut und in Richtung Heimat gefahren.