Happy End für die Höchstadter Autobahn-Welpen

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Die fünf Welpen aus dem Oberndorfer Tierheim wachsen und gedeihen prächtig. Dabei hatten die Kleinen eine schlimmen Start: Sie wurden an der A 3 zum Sterben in einem Pappkarton ausgesetzt. Diese Strecke hat traurige Berühmtheit für tragische Tierschicksale.

Sie seien über den Asphalt gerobbt, als eine Reisende die fünf Hundewelpen an der Autobahn A3 entdeckte, erzählt Ilse Pauli-Kurz vom Tierheim Oberndorf. Die Urlauberin habe die Welpen dann zur Raststätte Steigerwald gebracht, wo über die Autobahnpolizei das Tierheim des Höchstadter Tierschutzvereins informiert wurde. Noch in der Nacht holten Ilse Pauli-Kurz und ihr Mann Herbert Kurz die Hunde auf ihren Hof.

Die sechs Wochen alten Welpen waren auf dem ehemaligen Bauernhof zunächst in Quarantäne, so Melanie Pavelka, stellvertretende Tierheimsleiterin. Seit dieser Woche dürfen sie aber auch hinaus in den Innenhof des Tierheims, sagt Pauli-Kurz.

Da die Kerlchen ohne Mutter aufwachsen, sei es wichtig, dass sie nun in den ersten Monaten alles lernen, erklärt Pavelka: Dazu gehört sowohl der Kontakt zu anderen Tieren als auch zu Menschen.


Besuch von der Hunde-Oma

So bekommen die Kleinen ab und an Besuch von Hunde-Oma Florentina. Wurden die Welpen am Anfang alle zwei Stunden mit spezieller Hundeaufzuchtmilch gefüttert, gibt es mittlerweile vier Mal am Tag Futter für die Hunde. Die Findlinge entwickeln sich gut, wie Pauli-Kurz berichtet.

Der Zustand der Welpen war, als sie gefunden wurden, relativ gut, erinnert sich die ehrenamtliche Helferin. Die Augen der Hundebabys waren noch geschlossen, und Reste der Nabelschnur klebten an den zirka zehn Tage alten Tieren. Die Gefahr, dass ausgesetzte Tiere austrocknen, bestünde allerdings immer, erklärt die ehrenamtliche Helferin.

Zu welcher Rasse die Welpen gehörten könnte Pauli-Kurz noch nicht sagen. "Das sind Oberndorfer Überraschungshunde." Sie vermutet jedoch, dass die Tiere mittelgroß bis groß werden und eine Mischung aus Australian Shepherd und Labrador sind.


Fast 170 Tiere in Oberndorf

Schon viele Hundebabys habe das Tierheim aufgenommen, erklärt Pauli-Kurz. Dass Welpen, wie in diesem Fall aus dem Auto fallengelassen werden, sei jedoch ungewöhnlich. "Die A3 hat eine traurige Berühmtheit", erläutert sie. Neben Tiertransporten wurden auch schon erwachsene Hunde am Rand der Autobahn angebunden.

Am häufigsten werden die Tiere jedoch direkt beim Tierheim abgegeben, weiß Herbert Kurz. Überwiegend ältere Menschen geben ihre Katzen und Hunde ab, die meist nicht mehr vermittelt werden können. "Liebenswerte Oldies" nennt seine Frau diese Tiere, die einen eigenen Gruppenraum auf dem Hof des Paars haben.

Wie alle Tiere werden sie nicht im Zwinger gehalten, sondern genießen Freilauf. Seit über 20 Jahren ist das Tierheim letzte Rettung für Hund,. Katze , maus. Zwei Angestellte betreuen dort mit 26 Ehrenamtlichen 92 Katzen, 26 Hunde, Kleintiere sowie Schafe und Ziegen. Unterstützen kann man das Tierheim durch Spenden und aktive Mitarbeit.

Wer Futter spenden mag, sollte Katzennassfutter kaufen, meint Kurz. Hundefutter haben sie mehr als sie füttern könnten, fährt er fort.


Ins eigene Daheim

Die fünf Welpen werden das Heim jedoch bald verlassen. Wenn im Oktober die zweite Impfung erfolgt ist, und der Tierarzt sein Okay gibt, kommen die drei Weibchen und zwei Männchen in ganz Deutschland unter. Einer wird sogar in Hamburg wohnen, erzählt Pauli-Kurz.

Wer das Leben der Tiere bis dahin verfolgen möchte, kann das auf der Facebook-Seite des Heims "Tierheim Oberndorf" tun, auf der fast täglich neue Bilder der Welpen eingestellt werden.