Lange stand die Gaststätte "Im Winkel" in Großenseebach leer. Seit Pfingsten hat das Lokal wieder geöffnet - und füllt damit eine Leerstelle in der Gemeinde.
"Ich muss immer wieder raus, weil die Leute reservieren wollen", sagt Agnes Schaub. Nur wenige Tage nach der Neueröffnung der Gaststätte "Im Winkel" in Großenseebach sitzt sie an einem der neu dekorierten Tische in dem Restaurant, das sie mit ihrer Freundin Ulrike Rudel betreibt. Am Pfingstmontag ging es los. Schaub spricht von etwa 140 Reservierungen über den Tag.
Der Eröffnungstermin stand schon vor dem Lockdown fest. Von Krise zu Corona-Zeiten ist aber dennoch wenig zu spüren. Dass die Eröffnung mit den Lockerungen zusammenfällt ist also eine glückliche Fügung für die beiden Partnerinnen. "Es war alles zum richtigen Zeitpunkt", meint Schaub, "wir haben nichts schieben müssen."
Moderne fränkische Küche
Als sie das erzählt, geht im großzügigen Biergarten gerade ein Mann umher, schaut sich das neue Ambiente an und fotografiert die Speisekarte. Eine moderne fränkische Küche wird im "Winkel" angeboten, also Saltimbocca, Tomaten-Tagliatelle, Wiener Schnitzel und Cordon Bleu - echt fränkisch eben. Natürlich werden auch Flammkuchen, die manchen schon aus dem "Cabire", das Rudel auch betreibt, bekannt sind, angeboten.
Dass der "Winkel" nun zwei neue Pächterinnen hat, liegt auch an Koch Hans Benning. Schaub erzählt, wie sie gemeinsam mit ihrer Freundin die Idee hatte, sich selbstständig zu machen. Unter einer Bedingung, die sie auch Benning unterbreitete: "Wenn ich mich selbstständig mache, dann nur mit dir." Und Benning wollte mitmachen.
Damit hat sich ein erfahrenes Team zusammengefunden. Schaub und Rudel sind seit über 20 Jahren in der Gastronomie tätig und haben schon gemeinsame Arbeitserfahrung in Rudels Gaststätte gesammelt. Auch Benning ist erfahrener und bekannter Koch. Damit keine Missverständnisse aufkommen, betont Schaub, dass Rudel das "Cabire" in Weisendorf weiter betreiben wird. Auch die Männer, die ihre Frauen tatkräftig unterstützen, tun das in ihrer Freizeit. Denn der "Winkel" ist Sache der Frauen.
Neueröffnung gut angenommen
Den Erfolg der ersten Tage führt Schaub, die selbst in Großenseebach wohnt, auf die Leerstelle zurück, die nun gefüllt ist. Sie berichtet von Zuspruch. "Es ist schön, dass es euch wieder gibt", sagen die Gäste. Die Stellung des "Winkels" in der Gemeinde ist für Schaub eindeutig: "Es ist ein Treffpunkt für die Großenseebacher." Dementsprechend gut wurde die Neueröffnung auch angenommen.
"Für die Corona-Phase sind die Reservierungen in Ordnung. Die Leute müssen erstmal das Vertrauen gewinnen", sagt die Gastronomin. Schließlich seien sie, trotz ihrer Bekanntheit, noch neu. "Wir sind weiterhin guter Dinge und freuen uns, wenn die Gäste uns unterstützen, damit der ,Winkel‘ bestehen bleibt."