Der 48-Jährige will Pommersfeldener Bürgermeister werden.
Jetzt ist es offiziell: Gerd Dallner, der als Anwärter für den Chefsessel im Pommersfeldener Rathaus schon im Gespräch war, wurde von der Freien Wählergemeinschaft (FWG) Steppach zum Bürgermeisterkandidaten gewählt. Bei der Nominierungsversammlung im Gasthaus Hopf in Stolzenroth erhielt er alle Stimmen der 43 Wahlberechtigten.
Nachdem Bürgermeister Hans Beck (WB Sambach) für das Amt nicht mehr zur Verfügung steht, wird Dallner bei der Wahl im März gegen die vom Bürgerblock Pommersfelden aufgestellte Bürgermeisterkandidatin Angela Nußer antreten. Weitere Bewerber um das Amt scheint es in der 3159 Einwohner zählenden Gemeinde nicht zu geben.
Gerd Dallner ist Rechtsanwalt, 48 Jahre alt, in Steppach aufgewachsen, verheiratet und hat zwei Kinder. Bei der Wahl 2014 wurde er über die Liste der FWG Steppach in den Gemeinderat gewählt. Nach eigenen Worten ist er in der ganzen Gemeinde "gut verdrahtet". Das habe vielerlei Gründe.
"Ich komme vom Sport", sagte Dallner in der Versammlung. Er habe als Trainer mit dem Fußballnachwuchs der Gemeinde gearbeitet. Als sein Heimatort vor einigen Jahren im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" bis in den Landesentscheid kam, hat er sich bereits sehr eingebracht. Als Gemeinderat habe er feststellen können, dass das Ortsdenken zwischen den Gemeindeteilen glücklicherweise verschwunden sei. Für das Amt des Bürgermeisters sieht sich Dallner - sowohl fachlich als auch persönlich - durch den Umgang mit Menschen und Behörden bestens gerüstet.
Wohlüberlegte Entscheidung
Dass er sich zur Kandidatur entschieden habe, sei vielen motivierenden Gesprächen von Mitbürgern aus allen Teilen der Gemeinde zu danken. Gleichwohl aber auch Bürgermeister Hans Beck, der bereits im März seinen Rücktritt bekannt gegeben habe. "Hätte er daraus eine Hängepartie gemacht, stünde ich heute nicht hier." So aber habe er genug Zeit gehabt, um über eine Kandidatur nachzudenken. Offensichtlich fand er aber auch Freude daran, dass die Steppacher Kerwasburschen beim Umzug die Bürgermeisterfrage bereits mit einem "Double" geklärt hatten.
Unter Dallners Zielen, so die Stärkung der Wirtschafts- und Steuerkraft, Nahversorgung, bedarfsgerechter Wohnraum, ortsnahe Arbeitsplätze, Radwege- und Straßenbau sowie digitale Anbindung, stach eines besonders heraus: Die Gemeinde solle wieder ein attraktiver Tourismusstandort werden. Schloss Weißenstein liege ohne Gastronomie oder Hotel derzeit in einem "Dornröschenschlaf". Von einer "Wiederbelebung" könne auch die Gemeinde profitieren.
Klaus Escher, amtierender Gemeinderat hatte nicht nur den Bürgermeisterkandidaten vorgeschlagen. Er nahm als Leiter auch die Formalitäten für die Wählerliste in die Hand. "Eine attraktive Liste aus arrivierten und jungen Kandidaten", wie Dallner feststellte. Schwierig war es offensichtlich nicht, ausreichend Kandidaten zu finden. Die fünf amtierenden Gemeinderäte stellen sich alle wieder zur Wahl und auch aus Reihen der Kandidaten des Jahres 2014 finden sich etliche wieder auf der Liste. 42 Jahre ist das Durchschnittsalter der Listenkandidaten. Der älteste ist 58, der jüngste 22 Jahre alt.