Bei Adelsdorf verschwinden fünf Karpfenteiche. Das Landratsamt hat keine Einwände gegen eine Aktion, die mancher Naturfreund bedauert.
Aufmerksamen Naturfreunden entgeht nichts in der Adelsdorfer Flur. So auch nicht die jüngste Aktion, bei der mit großen Mengen von Erdaushub unter Einsatz von schwerem Gerät westlich der Gemeinde liegende Weiher aufgefüllt werden. Befürchtungen, es könnte sich dabei um eine illegale Ablagerung von Erdmaterial handeln, kann Adelsdorfs Verwaltungschef Wolfgang Mößlein schon im Keim ersticken.
Der Eigentümer dieser Kette aus fünf Himmelsweihern hat ganz offiziell einen Antrag auf die Verfüllung der Teiche gestellt, dem der Adelsdorfer Bauausschuss Mitte Januar zustimmte und der dann vom Landratsamt Erlangen-Höchstadt auch genehmigt wurde. "Ein ganz reguläres Verfahren", sagt Mößlein.
Wie im aktuellen Amtsblatt des Landkreises bekanntgegeben wird, habe eine Vorprüfung ergeben, dass für die Auffüllung der Teiche nicht einmal eine "förmliche Umweltverträglichkeitsprüfung" notwendig war, "da das Vorhaben keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen erwarten lässt".
Die Beseitigung der Teiche habe auch keine Auswirkungen auf den Wasserhaushalt in dem Gebiet, heißt es in der Begründung der Landratsamt-Entscheidung. Zudem stand in diesen Himmelsweihern oft nicht genügend Wasser für den Betrieb der Fischteichanlage im bisherigen Umfang zur Verfügung. Das verwendete Auffüllmaterial aus dem nahen Baugebiet sei laut Genehmigungsbehörde unbelastet und untersucht. Gleichzeitig werde damit der dort anfallende Erdaushub sinnvoll wiederverwertet.
Aushub fällt in dem Adelsdorfer Baugebiet immer noch jede Menge an. Mößlein registriert aber auch eine große Nachfrage: "Das ist eine gute Gelegenheit, große Mengen an verdichtungsfähigem Material zu bekommen." Fahrzeuge und Maschinen stehen vom Investor zur Verfügung. Sonst wäre eine solche Aktion wie die Verfüllung der fünf Weiher am Waldrand sehr aufwendig.