Am Tag der Offenen Tür im Juli 1989 wurden 8370 Besucher gezählt, am ersten Badetag kamen wenig später 3450 Gäste.
Es war am 10. Juli 1985, als das Schweizer Ingenieurbüro Kannewischer den ersten Entwurf eines Betriebskonzepts für den Bau eines Hallenfreizeitbades in Herzogenaurach präsentierte. Das Bad wurde als multifunktionale Sport- und Freizeitanlage konzipiert. Basis war ein Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 1984.
Dieser Mehrheitsbeschluss sah das spätere "Atlantis" - die Namensgebung erfolgte 1989 - auch als Standort für ein neues Freibad. Das fand im Betriebskonzept auch seinen Niederschlag: Nach der ersten Ausbaustufe, die das Hallenfreizeitbad mit Sporthallenbad sowie ein Ausschwimmbecken vorsah, wurde auch gleich ein Freibad in den wesentlichen Grundlagen verankert. Dem sollten die Sauna und ein Mutter-Kind-Bereich folgen. Kannewischer gab auch sogleich die Empfehlung, das Freibad als zweiten Bauabschnitt sehr rasch zu realisieren, "da der Zustand des alten Bades außerordentlich riskant ist".
Bekanntlich kam alles ganz anders - das Freibad wurde verschoben und über seinen Standort entwickelten sich im Stadtrat in den 90er Jahren heftige Debatten. Letztlich gab es am 21.Juli 1996 einen Bürgerentscheid, der mit klarer Mehrheit (72 Prozent) die Erhaltung des Herzogenauracher Freibades am alten Standort festlegte. Das war das Aus für ein Freibad am Atlantis.
21 Monate Planungszeit
Zurück zum Atlantis und in die 80er: Als Sieger eines Architektenwettbewerbs ging das Büro Geller & Müller aus Mainz hervor, das dann gemeinsam mit dem Herzogenauracher Büro Nadler eine Arbeitsgemeinschaft bildete. Nach einer Planungszeit von rund 21 Monaten erfolgte der Spatenstich durch Bürgermeister Hans Ort (CSU) am 26. April 1986. Knapp zwei Jahre später, am 26. Februar 1988, wurde Richtfest gefeiert.
In einem Buch über das Badewesen in Herzogenaurach, das die Herzo Bäder GmbH gemeinsam mit dem Heimatverein verfasste, wird ausgiebig auf das Atlantis eingegangen. Über die Anfänge heißt es: "Im ersten Bauabschnitt wird ein Freizeitbad mit Wellenbecken, Sportbecken mit Teilhubboden, Freitzeitbecken mit Abenteuerbereich, einer Riesenrutsche, Whirlpools, Solarien und Restaurant verwirklicht."
Am 15. Juli 1989 konnten die Bürger der Stadt das Bad besichtigen. Die offizielle Einweihung
erfolgte am 21. Juli. Der Eröffnungstermin war am 22. Juli 1989. Schon am Tag der Offenen Tür rannten die Herzogenauracher die Türen ein. 8370 Besucher wurden gezählt, rund 6000 Bratwürste wurden verspeist und rund 13 Hektoliter Freibier ausgeschenkt. Es herrschte Volksfeststimmung, zur Unterhaltung spielten die Stadtjugendkapelle nebst Ehemaligen und der Spielmannszug der Feuerwehr auf.