Die Förtschwinder Festspiele ersetzen das Fischerstechen, das jahrelang die Kerwa in dem kleinen Ort gekrönt hatte.
Der Höhepunkt der Förtschwinder Kerwa waren in diesem Jahr die Förtschwinder Festspiele. Nachdem zuvor jahrelang das traditionelle Fischerstechen auf dem Weiher hinter dem Festzelt für die Belustigung der Zuschauer gesorgt hatte, mussten die Ausrichter, die Kirchweihfreunde Förtsch-wind, letztes Jahr aufgrund des niedrigen Wasserstandes ein "Fischerziehen" organisieren.
Auch in diesem Jahr mussten sie sich wieder etwas Neues einfallen lassen, denn eines der beiden Boote, die für ein Fischerstechen notwendig sind, ist kaputt. Kein Problem für die rund 70 Kirchweihfreunde: Ab jetzt sollen die Förtschwinder Festspiele bei der Kerwa für Abwechslung sorgen.
"Wir wollen auf dem Weiher jedes Jahr ein neues Spiel veranstalten, dessen Regeln die Mannschaften erst kurz vorher erfahren", sagte Markus Spindler von der Kerwagemeinschaft.
Am Sonntag traten zu den ersten Festspielen acht Teams aus Förtschwind und den umliegenden Ortschaften an. Auch eine Gruppe aus Zettmannsdorf ging an den Start, obwohl die Einwohner des Dorfes aus dem Bamberger Landkreis zur selben Zeit Kerwa feiern. Zum ersten Mal war auch eine Frau auf dem Weiher mit von der Partie. Jedes Team bestand aus einem Paddler und einem Schützen, die auf zwei aneinandergeketteten Reifen saßen. Der Paddler hatte die Aufgabe, in die Mitte des Weihers zu rudern und dort seinen Teampartner vor der gegnerischen Mannschaft zu beschützen, während der Schütze versuchte, mit einer Wasserspritze den Gegner zu treffen.
Ziel war dabei der Helm des Schützen, auf den ein Taschentuch aufgespannt war.
Etwa zweieinhalb Minuten hatten die beiden Teams auf dem Weiher Zeit, um ihre Gegner zu besiegen.
Anfangs erwiesen sich die Taschentücher als sehr robust, doch nach einiger Zeit hatten die Mannschaften den Dreh raus und hatten sichtlich Spaß auf dem Wasser, so dass es letzten Endes zweitrangig war, welche Mannschaft den Pokal nach Hause trug.