Feuerwehren Hemhofen und Zeckern finden Bauplatz

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Auf diesem Areal mit dem Lärmschutzwall (links) soll einmal das gemeinsame Feuerwehrhaus für die Wehren aus Hemhofen und Zeckern entstehen. Foto: Evi Seeger (Archiv)
Auf diesem Areal mit dem Lärmschutzwall (links) soll einmal das gemeinsame Feuerwehrhaus für die Wehren aus Hemhofen und Zeckern entstehen. Foto: Evi Seeger (Archiv)

Nach jahrelangen Diskussionen sind die Wehren aus Hemhofen und Zeckern für eine Zusammenlegung und den Bau eines gemeinsamen Feuerwehrhauses bereit. Ein geeignetes Areal ist jetzt gefunden. Problematisch ist noch die Finanzierung.

Dritter Bürgermeister Reimer Hamm (CSU) sprach von einem "historischen Moment", und auch andere Gemeinderäte nahmen die "positive Wendung" mit Freude auf: Die Feuerwehren Hemhofen und Zeckern haben zusammen mit der Gemeinde einen Konsens gefunden, der eine Zusammenlegung und ein gemeinsames Feuerwehrhaus möglich macht.

Schon seit der Amtszeit von Bürgermeister Klemens Mölkner steht der Gedanke, die beiden Ortsteilwehren zu vereinen, im Raum. Verschiedene Ansätze waren gescheitert, weil der vorgeschlagene Standort im Baugebiet Zobelstein Nord entlang der Staatsstraße nicht geeignet schien. Inzwischen hätten sich, die Voraussetzungen geändert, wie Geschäftsleiter Horst Lindner auf telefonische Nachfrage erläuterte.
Die Gemeinde könne über mehr Platz verfügen und auch eine direkte Feuerwehrausfahrt auf die Staatsstraße sei möglich.

In der Sitzung am Dienstag wurde ein Vorentwurf vorgestellt und - nach ausgiebiger Diskussion - zugunsten des Standorts Zobelstein Nord entschieden. Dort, wo sich jetzt noch der ungeliebte Lärmschutzwall auftürmt, soll einmal das Feuerwehrhaus entstehen. Als "Riegelbebauung" könnte es die Aufgabe des Lärmschutzes übernehmen. Damit würden nach den Worten von Reimer Hamm gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Man wäre den hässlichen Wall los und die Gemeinde müsste die Kosten für den Lärmschutz nicht umlegen.

Von etwa 70.000 Euro war die Rede, und die müssten die zwei oder drei Anlieger direkt hinter dem Wall berappen. Eile ist jedoch geboten. Zum Jahresende verjährt die Umlegungfrist. Bis dahin müssen - falls sich die Räte zu keinem anderen Vorgehen entscheiden - die Kosten umgelegt werden.

Zu schnell für Thomas Koch (FW), der "in Ruhe planen" und das übrige dem zukünftigen Bürgermeister und Ratsgremium überlassen möchte. Koch erinnerte an die "Historie" samt der einstigen Meinungsverschiedenheiten über genau diesen Standort. Beim Aufschütten des Walls habe die Gemeinde ordentlich Geld gespart, so Koch. Denn der Wall sei aus dem Aushub der Kläranlage aufgeschüttet worden. Hätte man das nicht getan, wären die Kosten in die Abwassergebühren geflossen. Deshalb könnte man nach Kochs Worten "das Geld für den Wall einfach in den Sand setzen" und durch die Allgemeinheit tragen lassen.

Dass am Ende nur zwölf Räte - bei sieben Gegenstimmen - für den Beschlussvorschlag der Verwaltung votierten, lag vor allem an der Finanzierbarkeit des Feuerwehrhauses. Auf 3,5 Millionen geschätzt, rechnet man mit staatlichen Zuwendungen von 340.000 Euro. Bei "optimaler Vorbereitung und Planung" sei von einer Bauphase von 15 Monaten auszugehen.

Die eigentliche Bauausführung werde somit auf die Jahre 2015 und 2016 fallen. "Es darf erst begonnen werden, wenn klar feststeht, dass die Mittel in den nächsten zwei Jahren zur Verfügung stehen", forderte Reimer Hamm. "Wir müssen unbedingt wissen, wie wir das finanzieren wollen und worauf wir im Gegenzug verzichten müssen", sagte Kurt Koch (SPD). Der zur SPD gewechselte Gerhard Wagner wollte "keinen Schnellschuss". Es mache keinen Sinn, jetzt über den Standort zu entscheiden und dann "20 Jahre kein Geld zur Realisierung zu haben".

Lärmschutz

Die Finanzierung sei erst im Zuge der Haushaltsberatungen zu beurteilen, meinten Bürgermeister Joachim Wersal (FW) und Geschäftsleiter. Horst Lindner bat dennoch um einen Grundsatzbeschluss über den Standort. Nur mit einem Beschluss könne bei den Fachbehörden in Bezug auf die Lärm immissionen argumentiert werden.
Das ist ganz im Sinne von Städteplaner Leonhard Valier: Nach seinen Ausführungen gibt es zwar keine Probleme wegen des Lärmpegels in Richtung Altenwohnheim.

Für die gegenüber der Straße liegende Wohnbebauung müsse aber noch eine Lösung - nach Valiers Worten "eine kreative" - gefunden werden. Valier versicherte, bis zur Dezember-Sitzung eine feste Aussage machen zu können, "ob der Standort hinsichtlich des Lärmschutzes stand hält oder ob sich Probleme stellen, die nicht zu lösen sind".Mit den Fachbehörden soll dies im Vorfeld geklärt werden.

Die beiden Feuerwehren, für die Zeckerns Kommandant Stefan Richter in der Sitzung das Wort ergriff, halten die Fusion als zukunftsweisend und einsatztaktisch für den richtigen Schritt. Die beiden "in die Jahre gekommenen" Feuerwehrhäuser entsprächen längst nicht mehr den erforderlichen Normen und Vorschriften. Der Vorentwurf sei gut durchdacht. Das Raumkonzept sei zwar noch nicht vollständig umgesetzt, die Fläche lasse aber eine hundertprozentige Umsetzung zu.

Architekt Norbert Thiel, gleichzeitig auch Kreisbrandrat, habe die Kosten nach den gesetzlichen Vorgaben kalkuliert und eine entsprechende Kostensteigerung einberechnet. In den Beschluss wurde aufgenommen, dass ins weitere Verfahren erst eingestiegen wird, wenn im Rahmen der Finanzplanung eine Finanzierung möglich ist.