Jürgen Völlner bleibt weitere sechs Jahre Vorsitzender des Höchstadter Feuerwehrvereins. Im Verein freut man sich nach einem erfolgreichen Jubiläumsjahr über eine wichtige Neuanschaffung.
Einen größeren Vertrauensbeweis hätte es für Jürgen Völlner nicht geben können: Der Vorsitzende des Höchstadter Feuerwehrvereins wurde in der Hauptversammlung einstimmig wiedergewählt. In geheimer Abstimmung wohlgemerkt und bei einer Enthaltung, vermutlich seiner eigenen. Seit zwölf Jahren schon führt Völlner den Feuerwehrverein. Dies werde seine letzte Amtsperiode sein, kündigte er jetzt schon an. Bis zur nächsten Wahl werden jedoch noch sechs Jahre ins Land ziehen. Ob die auch so ereignisreich werden wie die Vergangenheit, steht in den Sternen.
2012 jedenfalls war ein Markstein in der Geschichte der Höchstadter Wehr. Das Jahr, in dem sie ihren 150. Geburtstag feierte, war für Völlner "das erfolgreichste Jahr in der ganzen Geschichte der Feuerwehr". Vom Festkommers im April bis zum Festwochenende im Mai blieb der Wehr kaum Zeit zum Verschnaufen.
Events wie das Konzert des Spielmannszugs, Oldtimer-Treffen, Kellerführungen, die Abende mit Stahlzeit und den Isartaler Hexen hielten die Organisatoren auf Trab. Hinzu kamen die Arbeiten am Festzelt und die Versorgung von Tausenden von Besuchern. Der Lohn für all die Arbeit und der Höhepunkt des Festes waren der Gottesdienst und der rekordverdächtige Umzug am Sonntag. Alles sei "gelaufen wie am Schnürchen", lobte Völlner. Einziger Wermutstropfen war für den Vorsitzenden, dass sich der Landrat - mit Ausnahme des Festzugs - bei der "ältesten Wehr im Landkreis" nicht blicken ließ. Den 200 Helfern, die für einen störungsfreien Ablauf gesorgt hatten, dankte der Vorsitzende.
Auch darüber hinaus war die Feuerwehr nicht untätig: Das alte Tankfahrzeug wurde auf Hochglanz gebracht, der Ausschank beim Faschingsumzug übernommen, befreundete Wehren und die Patenwehr in Kranichfeld, sowie etliche Oldtimer-Treffen besucht.
Natürlich wurden auch die ,ganz normalen' Aufgaben in der Stadt an Kirchweih, Altstadtfest und sonstigen Veranstaltungen wahrgenommen. Dazu zählte auch, dass die Feuerwehr bei ihrem Bruderverein, dem gleichzeitig gegründeten TSV Höchstadt mitfeierte.
Neuer Mannschaftstransporter Aber schon steht der Feuerwehr ein neues freudiges Ereignis ins Haus: Noch in dieser Woche wird der nagelneue Mannschaftstransportwagen (MTW) in Hannover abgeholt, ein Fahrzeug, in das der Verein viel Geld investiert. Ihr altes MTW spendet die Feuerwehr der Stadt, die es dann der Feuerwehr Förtsch wind zur Verfügung stellen will. Nun, der Bericht des Kassiers Oliver Kronester zeigte, dass das Jubiläum die Finanzen aufgestockt hatte und die Ausgaben gedeckt sind.
Für den Kommandanten Wolfgang Glotz war 2012 "ein heißes Jahr". 173 Einsätze bedeuteten 3720 Einsatzstunden für die 93 aktiven Dienstleistenden. Rechnet man die 3800 Stunden Ausbildungszeit hinzu, summiert sich die Leistung auf 7520 Stunden. Glotz machte deutlich, dass diese Aufgaben "nur mit einem hohen Ausbildungsniveau zu bewältigen sind". In Zukunft werde es "benannte Zug- und Gruppenführer" geben, die dann sowohl in der Ausbildung als auch im Einsatz "mehr im Fokus und in der Verantwortung stehen werden".
"Über den Tellerrand hinaus" schaut der Kommandant, wenn er die Zusammenarbeit mit den Ortsteilfeuerwehren, aber auch mit Nachbarwehren fördert. "Dass es geht" beweise die immer enger werdende Zusammenarbeit mit Zentbechhofen, Greuth/Förtschwind, Medbach, Saltendorf, Bösenbechhofen.
Über die von Jugendwartin Claudia Schulz betreute Jugendgruppe berichtete Julian Con stien.
Hatten die Jugendlichen bereits beim Jubiläum "fest mit angepackt", so gab es im Jahresverlauf für den Nachwuchs auch Termine mit Freizeitcharakter.
60 Aktive im Spielmannszug Durch sein hohes Niveau sei der Spielmannszug im Nordbayerischen Musikbund ein Garant für Qualität, betonte dessen Leiter Jürgen Glotz. Der Spielmannszug zähle zurzeit 60 aktive Musiker, davon 40 im Hauptorchester. Sehr erfreulich sei die Arbeit des Nachwuchsorchesters, dessen Leitung in den Händen von Sandra Baumann und Laura Kleetz liegt. Auch für die Spielleute war das Jubiläum, das sie musikalisch gestalteten, der Höhepunkt des Jahres. 33 musikalische Auftritte galt es 2012 zu bestreiten. Daneben gab es Proben, Lehrgänge, Ausflüge und Events, so dass am Jahresende 98 Termine zusammengekommen waren. Bei der Wahl sei es ihm nicht gelungen, sein Amt abzugeben, teilte Jürgen Glotz mit.
Als Stellvertreter sei ihm Thomas Bolzmann an die Seite gegeben worden.
Viel Lob und Anerkennung Dass Jürgen Glotz das Amt des Spielmannszugleiters weiterhin ausübt, freute ganz besonders Bürgermeister Gerald Brehm. Er sei ein Fan des Spielmannszuges, betonte Brehm. Überhaupt sei die Feuerwehr "hervorragend aufgestellt". Anerkennung zollte der oberste Feuerwehrchef für die enorme Einsatzleistung wie auch für die Durchführung des Jubiläums: "Das war eine Klasse-Leistung!" Für ihn stehe die Feuerwehr "ganz vorne als Vorbild für die Bevölkerung". Glücklich zeigte sich das Stadtoberhaupt über die gelungene Zusammenarbeit mit den Ortsteilwehren. "Ich bin stolz auf euch. Macht weiter so", ermunterte Brehm.
Gemeinsam werde man auch eine weitere Hürde nehmen: den geplanten Anbau, für den die Richtung bereits vorgegeben sei.
Bei den Wahlen mussten zwei Posten nicht neu besetzt werden: Der Spielmannszug hatte seinen Leiter selbst gewählt und der Kassier steht noch ein weiteres Jahr in der Verantwortung. Vor der Neuwahl verabschiedete Jürgen Völlner noch seinen bisherigen Stellvertreter Werner Wagner mit einem Geschenk.
"Wenn wir etwas gemacht haben, hat es geklappt", lobte Völlner. In der geheimen Abstimmung wurde ihm in Oliver Bäuerlein ein neuer Stellvertreter an die Seite gegeben. Alle übrigen Ämter wurden per Akklamation vergeben.
Schriftführer Stephan Stimmer wurde im Amt bestätigt. Ihm steht als Stellvertreterin Claudia Schulz zur Seite. Ebenfalls wiedergewählt wurden die Vergnügungswarte Roland Amon und Robert Schulz. Neue Kassenprüfer sind Andreas Förtsch und Stefan Felber.