Fagott-Quartett beschließt das Herzogenauracher Musikjahr

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Das Quartett musste teilweise auf Stücke zurückgreifen, die eigens für Fagotte bearbeitet waren. Manfred Welker
Das Quartett musste teilweise auf Stücke zurückgreifen, die eigens für Fagotte bearbeitet waren. Manfred Welker

Das Augsburger Fagott-Quartett veredelte die letzten Stunden des Jahres 2017 in der evangelischen Kirche von Herzogenaurach mit Musik.

Mit Werken aus dem Barock bis in die Neuzeit beendete die vier Bläser des Augsburger Fagott-Quartetts mit dem Silvesterkonzert in der evangelischen Kirche Herzogenaurach das alte Jahr.
Das Konzert fand bereits zum 26. Mal statt, zweimal während der Bauphase der evangelischen Kirche in der Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena und nunmehr bereits zum achten Mal in der neuen evangelischen Kirche. Gerald Fink begrüßte die Anwesenden und zeigte sich erfreut über die große Zahl der Zuhörer auch in diesem Jahr, "um die letzten Stunden des Jahres 2017 bei diesem Konzert zu verbringen". Die Kirche sei ein Raum für alle und auch für Konzerte. Das Konzert werde inzwischen so gut angenommen, dass bedauerlicherweise die Sitzplätze nicht für alle ausreichen würden.


Drei Fagotte und ein Kontrafagott

Die Erwartungen der Zuhörer wurden nicht enttäuscht, denn das Augsburger Fagott-Quartett, bestehend aus Ingrid Hausl, Johannes Stefaniak, Marco Scidà und Nikolai Hortig, entzündete ein wahres Feuerwerk an musikalischen Beiträgen. Alle vier studierten bei Karsten Nagel, der ehemals als Solofagottist des Philharmonischen Orchesters Nürnberg sowie der Bayerischen Staatsoper wirkte. Gemeinsam demonstrierten sie, wie drei Fagotte und ein Kontrafagott klingen können.
Zum Leidwesen der vier Musiker haben kaum Komponisten Konzerte für eine derartige Kombination komponiert. Daher mussten sie auf Bearbeitungen zurückgreifen, etwa bei der Sonate II in Es von Georg Christoph Wagenseil in der Bearbeitung von Wolfgang Renz. Auch Joseph Haydn hat sein Divertimento B-Dur "Chorale St. Antoni"nicht für Fagotte vorgesehen, daher hat sie Mordechai Rechtmann dafür eingerichtet.
Anders ist es bei Karl Kolbinger, von 1951 bis 1984 Solofagottist im Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks in München. Von ihm erklangen Romanze und Rondino. Seine Kompositionen für Holzblasinstrumente sind stets virtuos-geistvoll gehalten, daher ein reichhaltiges Betätigungsfeld für die vier Musiker.
Den Abschluss machte unter der Überschrift "As times goes by" Bekanntes, Heiteres und Beschwingtes zum Zurücklehnen, Schwelgen und Mitsummen. Auch hier erklang ganz Erstaunliches. Für die Zuhörer stellte das Konzert einen gelungenen Abschluss für das Jahr 2017 dar, wie der Applaus erkennen ließ. Veranstalter des Konzerts war die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Herzogenaurach. Der Eintritt war frei, Spenden zugunsten der Kirchenmusik in der Gemeinde wurden am Schluss des Konzerts aber gerne entgegengenommen.