Bezirks-Schornsteinfegermeister Hannes Lober verrät, worauf es beim Betrieb einer Feuerstätte ankommt.
Das Heizen mit Holz in den eigenen vier Wänden erlebt zurzeit eine echte Renaissance. Viele Menschen kaufen sich Speckstein-, Kamin- oder Kachelöfen, genießen deren wohlige Wärme und den Anblick des Feuers. Doch immer wieder kommt es auch zu Fehlern beim Schüren des Ofens - wie etwa mit falschem Holz. Die Folge: Nachbarn rümpfen die Nase, es droht Streit. Bezirks-Schornsteinfegermeister Hannes Lober aus Etzelskirchen kennt die Tücken beim Verbrennen von Holz und kann allen Besitzern wertvolle und nützliche Tipps geben.
1. Zunächst einmal ist es wichtig, bei der Anschaffung solcher Öfen, einen Fachmann wie etwa den Kaminkehrer zu Rate zu ziehen", rät Lober. Grund: Nur so könne festgestellt werden, ob der neue Ofen auch ins Haus oder Wohnung passe und ob wichtige Abstandsflächen eingehalten werden.
2. Beim Kauf eines Kaminofens stets die Bedienungsanleitung sorgfältig studieren.
Lober: "Das gilt auch für Menschen, die lange Erfahrung beim Heizen mit Holz haben." Grund: Moderne Öfen sind komplizierter, besitzen auch mehrere Luftöffnungen, damit sie optimal heizen. "Viele werfen die Anleitung einfach weg. Das ist ein großer Fehler, der teuer werden kann."
3. Verschiedene Öfen, verschiedene Wärme: "Kaminöfen haben den Vorteil, dass sie schon nach einer halben Stunde gut heizen. Kachelöfen dagegen mit einem Nachheizkasten haben eine viel längere Aufheizphase, geben dafür aber dann länger Wärme ab. Das Holz wird dort effektiver ausgenutzt. Dafür sind Kachelöfen in der Anschaffung viel teurer", so Kaminkehrer Lober.
4. Entzünden des Ofens: Wichtig sei hier, dass das Haus oder die Wohnung immer gut gelüftet ist. Am besten mehrmals am Tag kurz Stoßlüften, dabei Fenster öffnen und durch ziehen lassen.
"So wird die Luft reiner, ist nicht so feucht", bemerkt der Experte. Dickere Holzscheite auf den Boden legen, darauf Späne und oben noch kleinere Scheite. Dann solle die Luftzufuhr auf maximal eingestellt werden. Dann kann angezündet werden. "Das Feuer soll von oben nach unten brennen."
5. Das richtige Feuerholz verwenden: Es muss auf jeden Fall gespalten sein, auch dünnere Rundlinge. "Sonst verbrennt es nicht richtig, sondern kokelt und schwelt nur. Zudem sollte Brennholz nur eine Restfeuchte von maximal 25 Prozent haben." Optimal seien Werte zwischen zwölf und 18 Prozent. Lober ergänzt: "Was gar nicht verwendet werden darf, ist etwa behandeltes Holz, Spanplatten oder gar bemalte Stücke", mahnt der Fachmann. Es habe gar schon Fälle gegeben, wo Hausmüll verbrannt wurde.
6. Sparsam heizen: Hier kommt es vor allem auf die richtige Holzmenge beim Heizen an. "Oft landet zu viel Brennstoff im Ofen.
Viele denken, es sei wichtig den Feuerraum voll zu machen", sagt Lober. Aber zu jeder Feuerstätte sei in der Beschreibung erläutert, in welcher Phase des Heizvorgangs wie viel auf- oder nachzulegen ist. Beim Ofen mit einer Nennwärme von acht Kilowatt würden zum Anfeuern etwa zwei Kilo Holz gebraucht.
Wenn manche frischgebackenen Ofen-Besitzer dennoch unsicher sein sollten, dann rät Ringel dazu, auf jeden Fall einen Fachmann zu fragen. Damit die Idylle vom wohlig warmen Kaminofen nicht zum Horror für die Nachbarn wird.