Erst eins, dann zwei...und schwimmen!

1 Min
Die letzten Gedanken des Autofahrers? "Ich glaube ein Stück geht noch..."
 
 
 
 

Mittendrin im Hochwasser standen zwei Autofahrer, die eigentlich nur eine Abkürzung fahren wollten. Beide mit 24 Stunden Unterschied, aber vielen Gemeinsamkeiten.

Kopfschütteln und den Effekt des Déjà-vu hatten die Einsatzkräfte des THW und der Feuerwehr am Samstagmittag. Sie sollten zu einem Auto, das die überflutete Verbindungsstraße von Baiersdorf nach Röttenbach zu queren versuchte. Zu solch einem Einsatz waren sie rund 24 Stunden zuvor erst gerufen worden.

Am späten Freitagnachmittag beabsichtigte nämlich ein 75-jähriger Baiersdorfer seinen Weg nach Hause mit dem Auto über die überflutete Kreisstraße zu wagen. Doch schon nach wenigen Metern versagte der Motor seines Fahrzeugs in den bis zu 50 Zentimeter hoch fließenden Wassermassen und blieb auf der überfluteten Fahrbahn stehen.

Der Fahrer konnte seinen Wagen unverletzt, jedoch "etwas durchnässt", selbst verlassen. Das Fahrzeug musste vom hinzugeholten THW und der DLRG-Dechsendorf geborgen werden.

Von der hinzugekommenen Polizeistreife konnte zudem festgestellt werden, dass der "wagemutige" Baiersdorfer offensichtlich durch den Einfluss von Alkohol zu seiner Flutenfahrt ermutigt wurde. Ein durchgeführter Alkomattest ergab bei ihm einen Wert von 0,88 Promille, weshalb er auch noch zu einer Blutentnahme gebeten wurde.

Dass der Eindruck des "schon-mal-da-gewesenen" dann am Samstagnachmittag auftrat, ist kaum überraschend.

Nur, dass der Fahrer keine 75, sonder 49 Jahre alt war. Der Mann aus dem Landkreis Bamberg fuhr an den gut sichtbaren Absperrungen auf Höhe der Baiersdorfer Feuerwehr mit seinem Citroen Berlingo vorbei und verlor nach etwa 300 Meter die Orientierung, was auch nicht verwunderlich ist, schauten doch nur noch die Spitzen der Leitpfosten aus dem Wasser heraus.

Er kam wie sein Vorgänger auch von der Fahrbahn ab und der Motor ging aus.

Das Wasser stand hier fast einen Meter hoch und das Auto lief im Innern voll. Die Rücklichter des Fahrzeugs waren noch zu sehen, während die Scheinwerfer schon unter Wasser standen. Der Fahrer watete zurück ans Ufer, wo er von einer Streife der Polizei in Empfang genommen wurde.

Und noch (k)eine Überraschung:

Auch in diesem Falle war es der Alkohol der die Grenze vom Mut zum Übermut hat enger werden lassen. Der Alkoholtest ermittelte 1,36 Promille. An dieser Stelle gab es eine süffisante Bemerkung der Polizei im Bericht, die nicht vorenthalten werden soll. Dort steht: "Sein Führerschein wurde sichergestellt und er wird deshalb die nächste Zeit zu Fuß gehen oder schwimmen müssen."