Falsche Masken-Atteste ausgestellt? Staatsanwaltschaft ermittelt gegen örtlichen Arzt

1 Min
Coronavirus - Schweinfurt
Ein Arzt aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt soll mehrfach falsche Masken-Atteste ausgestellt haben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft. Symbolfoto: Nicolas Armer/dpa
Coronavirus - Schweinfurt
Nicolas Armer (dpa)

Ein Arzt aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt soll mehrfach falsche Masken-Atteste ausgestellt haben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft. Hat der Arzt nur aus Gefälligkeit gehandelt, muss er mit ernsthaften Konsequenzen rechnen.

  • Arzt aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt soll falsche Masken-Atteste ausgestellt haben
  • Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth bestätigt Ermittlungen
  • Oberstaatsanwältin: Bei Corona-Demos seien Atteste des Arztes immer wieder aufgetaucht

Ein Arzt aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt soll mehrfach falsche Atteste für eine Befreiung von der pandemiebedingten Maskenpflicht ausgestellt haben. Die Atteste seien bereits mehrfach aufgetaucht, erklärt Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth inFranken.de.

Vorwurf "schriftliche Lüge": Wurden Atteste aus Gefälligkeit ausgestellt?

Zudem habe in diesem Fall auch der "Ärztliche Bezirksverband Mittelfranken" Anzeige erstattet, so Gabriels-Gorsolke weiter. "Wir ermitteln nun wegen des Ausstellens unrichtiger Gesundheitszeugnisse. Unterm Strich wäre das eine schriftliche Lüge des Arztes."

Ein unrichtiges Gesundheitszeugnis liegt dann vor, wenn ein Arzt ohne entsprechende Untersuchung ein derartiges Attest ausstellt. "In diesem Fall besteht der Verdacht, dass der Arzt den Patienten das Attest aus Gefälligkeit ausgestellt hat", so die Oberstaatsanwältin weiter. 

Auch bei diversen Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen seien Atteste des Arztes aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt immer wieder aufgetaucht. 

Ernsthafte Konsequenzen drohen: Bis zu zwei Jahre Haft

Antje Gabriels-Gorsolke erläutert, dass die Ermittlungen noch ganz am Anfang stehen. Das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse könnte allerdings schwerwiegende Konsequenzen haben. Die Oberstaatsanwältin verdeutlicht, dass bei solchen Fällen normalerweise für jeden einzelnen Fall eine Geldstrafe festgelegt wird.

Je nach Ausmaß der Straftat könnten den Arzt auch bis zu zwei Jahre Haft erwarten, erläutert Gabriels-Gorsolke. "Das ist allerdings noch alles offen."