Der Erlanger "Entla's Keller" eröffnet am Samstag seine eigene Brauerei. Für diese wurden extra Räumlichkeiten in den Berg gegraben. Bierfans erwarten demnach die ersten auf dem "Berch" gebrauten Biersorten.
- Erlangen: "Entla's Keller" baut eigene Brauerei "Entlas Bräu" in den Berg
- "Das ganze Erdreich rausgenommen" - Team gräbt neuen Kellergang aus
- Neueröffnung am Samstag (26.03.2022) - Bierfans erwartet Spezial-Sud-Premiere
- "Ganz spannende Kiste": Dokumentation zeigt Brauerei-Bau auf dem "Berch"
Das Team des Erlanger "Entla's Keller" schaut mit Spannung und Vorfreude auf die Eröffnung der Brauerei "Entlas Bräu" am Samstag (26. März 2022). In Zusammenarbeit mit der Bamberger Firma Kaspar Schulz, die Brauereimaschinen herstellt, entstand nach monatelanger Arbeit eine Brauerei direkt auf dem Erlanger "Berch". Hier können Vincenz Schiller und seine Kollegen nun vor Ort ihr eigenes Bier brauen. Am Samstag profitieren auch die Gäste davon.
"Entla's Keller" Erlangen baut Brauerei in den Berg - Dokumentation zeigt ganzen Prozess
Eigentlich sollte die Brauerei schon im Winter öffnen, doch die Corona-Pandemie habe es nicht zugelassen, schreibt das Team am 3. Dezember 2021 auf Facebook und kündigt an: "Für die Eröffnung brauen wir ein frisches Frühlingsbier, auf das ihr euch jetzt schon freuen könnt." Am vergangenen Sonntag (20. März 2022) folgte dann die freudige Ankündigung: "Nächsten Samstag ab 17 Uhr wird es spannend: Unsere Brauerei 'Entlas Bräu' öffnet offiziell ihre Tore. Ihr seid alle herzlich eingeladen gemeinsam mit unserem ersten, im Berg gebrauten Spezial Sud anzustoßen. Wir freuen uns auf euch!"
Mit einer vierteiligen Dokumentation von Kaspar Schulz ließ das Team vom "Entla's Keller" seine Fans an dem Mammutprojekt teilhaben. Seit 1686 existiert der Keller bereits und war vor der Erfindung der Kältemaschine zum Kühlen des Bieres "Gold wert", wie es "Entla's"-Geschäftsführer Friedrich Engelhardt in der Doku beschreibt. Vincenz Schiller betreibt den Keller nun in dritter Generation - er träumte nach seiner Lehre von einer eigenen Brauerei.
Während der Brauer-Ausbildung in der Fränkischen Schweiz habe er Kontakt zur Firma Kaspar Schulz geknüpft. "Ich habe immer gesagt, es ist machbar", sagt der Vertriebsleiter Wolfgang Brehm von Kaspar Schulz in die Kamera. "Als Bamberger Unternehmen sind wir es ja gewohnt, in einem Felsenkeller beispielsweise Behälter zu installieren, aber, dass wir eine ganze Brauerei in einen Berg montieren, ist für uns eine Neuheit und einmalige Situation", erklärt Inhaber Johannes Schulz-Hess.
Berg wird "mit schwerem Gerät" ausgehoben, Brauerei passgenau eingebaut
Ursprünglich sollte die Brauerei im Lagerkeller gebaut werden, wo die Gäste durch eine Glasscheibe den Brauprozess hätten beobachten können. Dies habe sich allerdings nicht mit dem Bebauungsplan vereinbaren lassen, erklärt Schiller. Weiter innen aber sei die Möglichkeit gegeben gewesen und so sei "mit schwerem Gerät das ganze Erdreich rausgenommen" worden, um einen neuen Kellergang zu graben, schildert er in der Doku weiter. Dann wurden "Fließen gelegt und die Wände gekalkt", die Decken erhöht und bestehende Gänge verbreitet, um die Brau-Anlage aufbauen zu können.
Das Konstruktionsteam der Firma Kaspar Schulz erstellte ein 3D-Modell, das die außergewöhnlichen Gegebenheiten des Gewölbekellers berücksichtigt, erzählt die Dokumentation. In Millimeterarbeit wurden schließlich alle Brauereibestandteile in den Berg gefahren. "Ganz spannende Kiste", sagt Schiller dazu. Dass schließlich alles passt, sei "eine Glückseligkeit zu sehen", so Projektleiter Ferdinand Speer.