Entwarnung nach Luftmessung an Hemhofener Schule

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Im Hemhofener Schulgebäude wurden Kunststoffausdünstungen festgestellt, die offensichtlich von neuen Plastikstühlen stammen. Für die Gesundheit der Kinder bestand aber laut Bürgermeister Joachim Wersal nie eine Gefahr. Foto: Archiv
Im Hemhofener Schulgebäude wurden Kunststoffausdünstungen festgestellt, die offensichtlich von neuen Plastikstühlen stammen. Für die Gesundheit der Kinder bestand aber laut Bürgermeister Joachim Wersal nie eine Gefahr. Foto: Archiv
Herbert Winter
Herbert Winter
 

Der neue Hemhofener Schulleiter befürchtete Schadstoffe im Gebäude, weil er einen "ätzenden Geruch" wahrgenommen hatte. Es wurden zwar Ausdünstungen von Plastikstühlen festgestellt, alle Werte liegen aber "weit unter der Toleranzgrenze".

Er gehe gerne in seine Schule. Die Atmosphäre sei sehr herzlich und es werde viel gelacht, berichtete Hemhofens neuer Schulleiter, der sich in der Sitzung am Dienstagabend den Gemeinderäten vorstellte. Seit dem Schuljahresbeginn im September leitet er die Grundschule Hemhofen. Zuvor war der Pädagoge 14 Jahre lang Schulleiter an der Montessorischule in Forchheim. "Ich arbeite mich langsam ein", stellte er fest, denn die Unterschiede zwischen einer privaten und einer Regelschule wären groß.
Dann aber berichtete der Schulleiter, er habe in seinem Klassenzimmer einen "ätzenden Geruch" festgestellt. Die Gemeinde sei dem sogleich auf den Grund gegangen und habe eine Messung der Raumluft durchführen lassen. Dabei habe man Kunststoffausdünstungen festgestellt.
Offensichtlich von den neuen Stühlen, vermutet Bürgermeister Joachim Wersal (FW). "Die Plastikstühle wurden auf ausdrücklichen Wunsch der Schule angeschafft", erzählt Wersal in einem Telefongespräch dem FT. Er selbst habe Holzstühle bevorzugt.

"Weit unter der Toleranzgrenze"

Aus dem Mund des Schulleiters erfuhren die Räte auch, dass bei der Messung zwei Schimmelpilzarten gefunden wurden. Die Nachricht, die zunächst eine "Bombe" zu sein schien, konnte jedoch schon bald entschärft werden. Bereits bei der ersten Messung hätten die Werte "weit unter der Toleranzgrenze" gelegen, gab Wersal Entwarnung. Dennoch hätten ihn die Räte in nichtöffentlicher Sitzung "ganz schön in die Zange genommen", verriet er im Telefongespräch.
Weil man annahm, dass Feuchtigkeit durch die Außenwand nach innen dringe, hat die Gemeinde mittlerweile Fugen schließen lassen. Nach diesen Arbeiten sei eine zweite Messung veranlasst worden. Die Ergebnisse lägen noch nicht vor. Es sei jedoch zu erwarten, dass sich die Messwerte weiter verbessert hätten. "Wir haben sofort reagiert", versichert Gemeindechef Wersal. Auch der Elternbeirat wisse Bescheid. Obwohl seine Amtszeit am 30. April zu Ende geht, denkt Wersal in die Zukunft: Die Bildung einer Ganztagesklasse scheint ihm angebracht. Die Mittagsbetreuung an der Schule sei ziemlich ausgelastet. Wersal hofft so, Schüler in Hemhofen halten zu können. Denn Eltern hätten das Recht, ihr Kind in eine andere Schule zu geben. "Ich möchte, dass unser Haus voll bleibt!" Die Kosten wären bei leeren Räumen die gleichen wie bei vollen.
Bevor Herbert Winter nach Hemhofen kam, war die Grundschule ein Jahr ohne eigene Leitung. Sie wurde von Oskar Holzmann, dem Röttenbacher Schulleiter, mitverwaltet. Herbert Winter wohnt in Röttenbach. Auch ein Schulleiter freue sich über einen kurzen Schulweg, sagte er.