Reinhard Lugschi ist seit 40 Jahren im öffentlichen Dienst, seit 23 Jahren im Vorstand der Kreissparkasse Höchstadt, seit zwei Jahren Vorstandsvorsitzender.
"Der Bub muss einen g'scheiten Beruf lernen", hatte einst seine Mutter gefordert. Reinhard Lugschi hat sich diesen Wunsch zu Herzen genommen. Am 1. Juli kann der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Höchstadt bereits sein 40. Dienstjubiläum feiern. Ein Leben für und mit der Sparkasse, auf das der 58-Jährige zurückblicken kann. Dass er auch eine "Sparkassen-Ehe" eingegangen ist, verrät Lugschi schmunzelnd im Interview.
Denn seine Frau Manuela hat Reinhard Lugschi kennengelernt, als er noch "Stift" bei der Stadt-und Kreissparkasse Erlangen war. Nein, seine Chefin sei sie nicht gewesen, sagt er. Aber die junge Frau hatte bereits ihre Ausbildung abgeschlossen, als er in ihre Abteilung kam. 1982 wurde geheiratet und ein Haus in Untermembach gekauft, in dem Manuela und Reinhard Lugschi noch heute leben. Ein Sohn und eine Tochter machten die junge Familie komplett.
Geboren 1957 in Erlangen und in Bubenreuth aufgewachsen, machte der junge Reinhard Lugschi 1976 am Erlanger Ohm-Gymnasium Abitur. Wie damals üblich, musste er gleich danach, am 1. Juli, als Wehrpflichtiger zur Bundeswehr. Lugschi verpflichtete sich für zwei Jahre als Zeitsoldat, weshalb das Jubiläum auch auf diesem Datum (im öffentlichen Dienst) basiert.
Danach folgten eine zweijährige Lehre und weitere vier Dienstjahre bei der Sparkasse Erlangen. Während dieser Zeit erwarb sich der junge Mann in München die Qualifikation eines Sparkassenbetriebswirts, überhaupt die Voraussetzung für seine spätere Karriere. Denn mit der Platzziffer 1 in der Prüfung wurde man im Sparkassenverband auf Lugschi aufmerksam.
Die besten Absolventen pickte sich der Verband heraus, um sie zu Verbandsprüfern auszubilden. Das Examen zum Verbandsprüfer legte Lugschi 1986 in Bonn ab.
Insgesamt neun Jahre lang war er mit Einsatzgebiet Nordbayern als Prüfer und später als Prüfungsleiter tätig. "Ich habe hier im Haus viel geprüft, fast jedes Jahr", sagt Reinhard Lugschi rückblickend.
Erfolgreiche Bewerbung
Dass der ehemalige Sparkassendirektor Georg Dummer auf ihn aufmerksam wurde, war die logische Folge. Als Dummer 1993 in den Ruhestand ging, rückte auf dem Stuhl des Vorstandsvorsitzenden Herbert Fiederling nach. Die damit frei gewordene Stelle des Vorstandsmitglieds wurde ausgeschrieben, und Lugschi bewarb sich. Der Rest ist schnell erzählt: Seit 23 Jahren ist Reinhard Lugschi im Vorstand der Kreissparkasse, seit zwei Jahren Vorstandsvorsitzender.
Und - gibt es auch noch ein Leben neben der Sparkasse? Oh ja, sagt der Sparkassenchef mit dem Hinweis auf seine Ehrenämter.
So sei der Vorsitz im Freundeskreis der Laufer Mühle "ein Job, der einen nebenbei schon auch beansprucht". Lugschi war Gründungsmitglied, dann acht Jahre Schatzmeister und ist seit nunmehr zwölf Jahren Freundeskreis-Vorsitzender. Über die Laufer Mühle kam er auch zum Deutschen Orden. Der Komturei Franken, die die Bistümer Würzburg und Bamberg abdeckt, steht er als "Komtureiökonom" zur Verfügung, was einem Schatzmeister gleich kommt. Im Jahr 2005 war seine "Investitur" (feierliche Einkleidung) im Regensburger Dom.
Als praktizierender Christ und einer, der sich mit Finanzen auskennt, hat der Sparkassenchef auch Verantwortung als Kirchenpfleger in seiner Heimatpfarrei Hannberg übernommen. Auch seine Ehefrau und die Tochter engagieren sich stark im kirchlichen Bereich. Als einer im achtköpfigen Team von ehrenamtlichen Mesnern übt Reinhard Lugschi auch diesen Dienst aus, wann immer er Zeit hat.
Sein derzeit liebster "Job" dürfte jedoch der des Opas sein. Die Zwillinge der Tochter - zwei Buben im Alter von viereinhalb Jahren - sind derzeit wohl die Lieblingsbeschäftigung des stolzen Großvaters. Da die Tochter mit ihrer Familie im gleichen Ort wohnt, verbringen die Lugschis nicht nur ihre Freizeit, sondern wann immer es geht auch die Ferien gemeinsam.