Lukas (10 Monate) ist der weltweit jüngste Patient mit einem Kunstherzantrieb. Im Klinikum Erlangen wartet er auf ein passendes Spenderorgan. Foto: Männel/Klinikum Erlangen
Oberarzt Martin Schöber von der Kinderkardiologie des Uni-Klinikums Erlangen überwacht per Ultraschall, dass Lukas' Kunstherz auch während des Antriebswechsels weiterhin gut arbeitet. Fotos: Männel/Uniklinikum Erlangen
Der gerade mal zehn Monate alte Lukas hat einen schweren Herzfehler und ist an der Erlanger Uniklinik der weltweit jüngste Patient mit einem Kunstherzantrieb. Er wartet dringend auf eine Transplantation.
Von der Geburt direkt auf die Intensivstation - der Start ins Leben verlief für den kleinen Lukas alles andere als glücklich. Kurz nach seiner Geburt in Nürnberg stellten die Ärzte nach der Ultraschalluntersuchung fest, dass irgendwas mit dem Herzen nicht stimmt.
Die Eltern aus der Nähe von Neumarkt mussten deshalb mit Lukas immer wieder zur Kontrolle nach Nürnberg.
Seltene Spontanmutation: Lukas Herz ist zu schwach, um ihn am Leben zu erhalten
Der Vater Konrad H. berichtet: "Bei der Hochzeit meines Bruders ist Lukas blau angelaufen. Wir haben ihn sofort nach Nürnberg gebracht. Von dort kam er per Kinderintensivtransport ins Uni-Klinikum nach Erlangen. Damals wäre er fast gestorben". Dort stellten die Ärzte fest, dass Lukas' Herz zu schwach ist, um ihn aus eigener Kraft am Leben zu halten. Er leidet an einer Kardiomyopathie, ein Herzmuskel ist krank, die Herzfunktion stark eingeschränkt.
Das heißt, die Erlanger Kinderkardiologie bleibt bis auf weiteres das Zuhause von Lukas. Hier muss er die Zeit überbrücken bis zu einer lebensrettenden Herztransplantation. Auf der Warteliste steht Lukas ganz oben.
Lukas wartet auf ein Spenderherz - das richtige zu finden, ist nicht einfach
Das richtige Herz zu finden wird schwierig. Er braucht ein sehr kleines Herz. Erschwerend kommt hinzu, "dass derzeit wegen der Corona-Pandemie auch große logistische Hürden zu überwinden sind, was Spenderherzen aus dem Ausland betrifft", erläutert Michael Weyand, Direktor der Erlanger Herzchirurgie und Sprecher des Transplantationszentrums Erlangen-Nürnberg.
Das heißt: Lukas und seine Eltern werden noch viel Geduld und Kraft aufbringen müssen, ehe der Kleine einmal unbeschwert mit anderen Kindern herumtollen kann.