Doppelsieg beim Wettstreit der Poeten in Höchstadt

2 Min
Die Poeten des Abends: Flo Langbein (von links), Julian Kalks, Micha-EL Goehre , Martin Hönl, Hank M. Flemming, Christofer mit F und Thomas Reimer sowie dem Moderator Michael Jakob (vorne). Fotos: Tina Meier
Die Poeten des Abends: Flo Langbein (von links), Julian Kalks, Micha-EL Goehre , Martin Hönl, Hank M. Flemming, Christofer mit F und Thomas Reimer sowie dem Moderator Michael Jakob (vorne). Fotos: Tina Meier
Flo LangbeinFoto: Tina Meier
Flo LangbeinFoto: Tina Meier
 
Micha-EL Goehre Foto: Tina Meier
Micha-EL Goehre Foto: Tina Meier
 
Thomas ReimerFoto: Tina Meier
Thomas ReimerFoto: Tina Meier
 
Pascal SimonFoto: Tina Meier
Pascal SimonFoto: Tina Meier
 
Martin HönlFoto: Tina Meier
Martin HönlFoto: Tina Meier
 
Julian KalksFoto: Tina Meier
Julian KalksFoto: Tina Meier
 
Christofer mit FFoto: Tina Meier
Christofer mit FFoto: Tina Meier
 
Hank M. FlemmingFoto: Tina Meier
Hank M. FlemmingFoto: Tina Meier
 

Das Jugendzentrum veranstaltete zum siebten Mal einen Poetry Slam. Hochkarätige Künstler aus ganz Deutschland lieferten sich einen wortgewandten Wettbewerb aus dem zwei Sieger hervorgingen.

"Ich finde es faszinierend, wie man mit Worten und der Sprache spielen kann." Die 20-jährige Corinna Hülbig sitzt zum zweiten Mal im Publikum beim Höchstadter Poetry Slam. Genau wie sie, lauschen alle Besucher gespannt den acht Poeten, die nacheinander ihre Texte präsentieren.

Außer ein paar Lachern war im Jugendzentrum der Fortuna mehrfach für sieben Minuten nur eine Stimme zu vernehmen. Die sieben Minuten sind nämlich das Zeitlimit, an das sich die Teilnehmer zu halten haben.
Daneben gibt es noch zwei weitere Regeln wie der Moderator, Michael Jakob, erklärte. "Die vorgetragenen Texte müssen selbst verfasst oder frei improvisiert sein. Außerdem dürfen abgesehen vom Textzettel keine Hilfsmittel verwendet werden."


Jury aus dem Publikum

Fünf freiwillige Zuschauer übernahmen in der Vorrunde die Aufgabe der Juroren und durften die Auftritte bewerten. "Die Wertung geht von eins wie nicht so toll bis zehn wie der absolute Oberhammer", erklärt Jakob.
Er selbst steht seit 17 Jahren auf der Bühne und hat sich auf Poetry Slams spezialisiert, organisiert und moderiert sie. Locker und humorvoll eröffnete er den Abend mit einem seiner Texte. "Tofu - die Kurzform für torf-ähnliches, organisches, fleischloses Unding. Wäre Tofu eine Pizza, wäre er eine Pizza Margherita - ohne Käse und ohne Tomaten, dafür mit verbranntem Rand. Wäre Tofu ein Auto, wäre er ein Smart - fährt auch, macht aber keinen Spaß."

Weniger Bühnenerfahrung hatte bisher Thomas Reimer. Er war der einzige Teilnehmer aus Höchstadt. Er teilte seine Gedanken über Schwierigkeiten in Beziehungen, die wahre Liebe und erkannte, dass es kaum etwas gibt, das noch nicht erzählt wurde. Motivierender Applaus und Rufe der anderen Teilnehmer verhalfen ihm über einen kleinen Texthänger.

Der amtierende fränkische Poetry-Slam-Meister, Flo Langbein, präsentierte seinen Text "Regen": "Ich habe keinen Bock auf eine Welt, in der Geld alles zusammenhält", lautete eine seiner gesellschaftskritischen Gedanken. Auch aktuelle Skandale und politische Themen wie die Flüchtlingspolitik spinnte er in den kämpferischen Teil seines Textes ein. Doch zum Schluss hatte der Regen die Klarheit der Gedanken verwaschen und, immer stiller werdend, reihte sich das lyrische Ich in die Schlange der Mitläufer ein. Seine starke Performance katapultierte ihn ins Finale.

Als Poetry Slammer und DJ lernt Micha-El Goehre viele neue Städte und neue Leute kennen. Er erzählte in seinem ersten Beitrag von einem Arbeitsabend in der Disco und schlüpfte auf unterhaltsame Art in die Rolle verschiedener Besucher, die sich bestimmte Songs wünschen durften und schlagfertige Antworten erhielten. Er erntete nicht nur viele Lacher, sondern auch viele Punkte, die ihn ins Finale brachten.


Tosendes Finale

Nach der abwechslungsreichen Vorrunde zogen aufgrund eines Punktegleichstands drei Teilnehmer ins Finale ein. Für Flo Langbein, Micha-EL Goehre und Julian Kalks ging es zum zweiten Mal auf die Bühne. Die Besonderheit in der Endrunde eines Poetry Slams ist, dass das Publikum mit der Lautstärke des Applauses bestimmt, wer den Abend für sich entscheidet. Tosendes Klatschen, Trampeln und Rufen war nicht nur bei einem Poeten zu hören, sodass demnach auch nicht nur ein Gewinner gefunden wurde, sondern Micha-EL Goehre aus Essen und Flo Langbein aus Bamberg als gemeinsame Sieger die Bühne verließen.