Die Vorbereitungen für die 39. Eisgala des ESC Höchstadt laufen auf Hochtouren. Am 12. März bringen 203 Läufer vier Musicals von Disney auf die Eisfläche.
Rapunzel, Tarzan, die Schöne und das Biest und der König der Löwen. Wem schleichen sich da nicht sofort Bilder in den Kopf und Melodien ins Ohr? Bei der diesjährigen Eisgala verbinden die Läufer des ESC Höchstadt diese vier Erzählungen mit sportlichen Darbietungen und schauspielerischen Elementen. Für diesen Abend werden seit Monaten passende Kostüme genäht, aufwendige Kulissen gebaut und umfangreiche Choreografien einstudiert.
"Das Konzept für die Eisgala stand schon vor Saisonbeginn fest. Anders geht es bei so einem Mammut-Projekt gar nicht", erklärt Nadja Müller, die Erste Vorsitzende des ESC und Abteilungsleiterin des Eiskunstlaufs.
Gemeinsam mit der Jugendsprecherin Melanie Pongratz und der stellvertretenden Leiterin der Abteilung, Kristin Noack, wurden zunächst die vier Geschichten ausgewählt, CDs gekauft, Lieder geschnitten und Rollen verteilt.
Für die Läufer ist das Schauspielern eine ganz neue Herausforderung, die sie neben der Verbindung von Sprüngen, Schritten und Pirouetten auf dem Eis lernen müssen. "Das Schauspielern macht allen total viel Spaß! Das Schwierigste sind jetzt die fließenden Übergänge innerhalb der Erzählungen", sagt Nadja Müller.
Im Unterschied zu den bisherigen Galas sind die Läufer nicht auf einzelne Lieder aufgeteilt, die sie mit einem Tanz beleben, sondern in vier Gruppen zusammengefasst, die in 25 Minuten je eine Geschichte erzählen. Stichwörter müssen also verinnerlicht und die Abläufe gut einstudiert werden.
Für die Planung jedes Musicalteils bildeten sich Viererteams, die mit einem Teamleiter und drei weiteren kreativen Köpfen die Umsetzung planten. Bei Müller laufen alle Fäden zusammen. Sie kümmert sich vor allem um das Organisatorische, wozu auch das Beschaffen der Materialien für Kostüme und Kulissen gehört.
Die Breite ist begrenzt
Simon Avendaño leitet den Kulissenbau, bei dem ihn andere Mitglieder unterstützen. Von der stabilen Konstruktion der Prunktreppe bis zum Spitzkegeldach von Rapunzels Turm entwarf der leidenschaftliche Bastler passende Musicalwelten. Die Inspirationen für deren ungefähre Gestaltung erhielt er aus den Filmen, alles Weitere entstehe in seinem Kopf.
"Die größte Herausforderung ist das Maß von 80 Zentimetern als maximale Breite der Kulissenteile", erklärt Avendaño.
So breit ist nämlich die Tür des Vereinsheims, durch die das Bühnenbild passen muss. Trotzdem müssen auch die Dimensionen der Eishalle bedacht werden, was wiederum eine gewisse Größe von den Bauwerken verlange. "Die bautechnische Umsetzung muss genau geplant werden. Gewicht, Größe und Stabilität müssen stimmen", erläutert er.
Immer wieder sind sein Ideenreichtum und seine Kreativität gefragt. So sollten ursprünglich Eierkartons als Mauersteine umfunktioniert werden, aber da sie nicht an der Wand des Turms befestigt werden konnten, ummantelt nun eine Steintapete das 4,20 Meter hohe Bauwerk.
Evelyn Johna verwandelt mit ihren Nähkünsten die Stoffe und Kleidung in liebevolle Kostüme für die großen und kleinen Eisläufer. Aus einigen Fleecedecken entstanden zum Beispiel die Kostüme für Affen, Erdmännchen und Warzenschwein.
Ein positiver Nebeneffekt ist, dass diese Darsteller bestimmt nicht frieren werden.
Damit dem Zuschauer nicht nur warm ums Herz wird, sollte er sich gut einpacken und neben Vorfreude und Neugier auch Sitzkissen für die Steintribüne mitbringen. In der Zwischenpause bietet sich ein Abstecher zur Tombola an, bei der jedes Los gewinnt. Der Erlös geht an die Eiskunstlaufabteilung. Die Überschüsse sollen in ein Trainingslager investiert werden und den Sportlern somit direkt zugutekommen.