Die Band "Die scho widdä" tritt nach ihrem Erfolg im letzten Fasching auch heuer wieder im Fernsehen auf. Der Sendetermin ist nächste Woche.
Ein bisschen sind sie immer noch im fränkischen Bratwürschthimmel: "Die scho widdä", die Gruppe, die Volker Heißmann als "die älteste Boy Band Bambergs" bezeichnete, zehrt noch von ihrem Erfolg im letztjährigen Fasching. In der von dem Fürther Kabarettisten Volker Heißmann moderierten Talentshow des Bayerischen Fernsehens "Franken sucht den Supernarr" 2014 stieg die "Frangn Band" zum Sieger auf. Damit war sie qualifiziert für "Fastnacht in Franken", dem Quotenrenner des Bayerischen Rundfunks aus Veitshöchheim.
Auch heuer wieder im Fernsehen
3,8 Millionen Zuschauer sahen die Sendung und damit auch die sechs Stimmungsmacher aus der Region Bamberg-Höchstadt. Jetzt dürfen sich die Fans der Stimmungsband freuen: Die Sieger 2014 sind auch in diesem Fasching wieder im Fernsehen zu sehen und zu hören: Sie haben einen Gastauftritt in der zweiten Staffel der Supernarr-Sendung, die der BR am Freitag, 23. Januar um 22 Uhr ausstrahlt. "Außer Konkurrenz" natürlich, denn zwei Jahre hintereinander wird man nun mal nicht Supernarr.
Bereits in der ersten Sendung am 9. Januar wurde ihr Bratwürscht-Lied vom vergangenen Jahr eingeblendet. "Die haben ganz schön abgeräumt", kommentierte Volker Heißmann ihren Stimmungshit "Schmeiß Bratwürscht uns vom Himmel, lass regnen Wein und Bier". Vom "auserwählten Volk der Franken und vom wahren Paradies, das in Franken liegt" sangen die sechs Musikanten.
Neuer Song "Franken-Elite"
Ihr neues, eigens für den Fasching 2015 geschriebenes Lied "Franken-Elite" werden sie beim Gastauftritt in der Talentshow am kommenden Freitag vorstellen. Wovon es handelt ist nicht schwer zu erraten: Von der fränkischen Fastnacht und vom Feiern in Veitshöchheim, wo es ihrer Meinung nach viel schöner ist als am Rhein. "Der Rausch ist wie a Indianer" war der Titel, den die Gruppe letztes Jahr im Supernarr-Finale präsentierte. Allesamt "selbstgestrickte" Stimmungslieder, denn zu "covern" lehnen "Die scho widdä" grundsätzlich ab. Bei der Prunksitzung in Veitshöchheim war übrigens alles "live". "Da waren die Knie ganz schön weich", sagt Manfred Wagner.
Ehrenplatz für den Pokal
Verändert hat der Erfolg die urigen Typen mit ihrem authentisch fränkischen Dialekt nicht. Es sei aber ein einmaliges Erlebnis gewesen, erklären sie unisono. Der Pokal, den alljährlich der Sieger des "Supernarr"-Wettbewerbs mit nach Hause nehmen darf, hat einen Ehrenplatz in ihrem Probenraum, einem kleinen Gartenhäuschen in Limbach (Gemeinde Pommersfelden). Mitunter wird die Trophäe von ihrem Sockel genommen und liebevoll herumgereicht.
"Die scho widdä", das sind die Brüder Helmut (Teufelsgeige) und Alfons Zeiler (Gitarre), die aus Pommersfelden stammen und praktisch im Schatten von Schloß Weißenstein aufgewachsen sind. Sie sind die kreativen Köpfe der Band.
Komplett wird die Gruppe mit ihrem Cousin "Balo" (Bass-Lothar) Wagner aus Höchstadt, dem Sänger "Jolo" (Jodel-Lothar) Voit aus Possenfelden (Stadt Schlüsselfeld), Manfred Wagner (Akkordeon) aus Bamberg und Robert Fritsch (Posaune) aus Pommersfelden.
Dass ihr Ruf längst über Franken hinaus reicht, stellten sie bei ihrem traditionellen Auftritt an Pfingsten in der Oberpfalz fest. "Da waren Gäste aus München, die uns aus Veitshöchheim gekannt haben", erzählt Helmut Zeiler. Er schwärmt noch heute von der tollen Atmosphäre "beim Fernsehen". Maskenbildner, Tontechniker und Stars wie Michl Müller oder die Parodis hatten sie kennengelernt und keiner habe sie spüren lassen, dass sie Neulinge waren.
Die Bewerbung zum Supernarr-Wettbewerb hatte übrigens der Bamberger Manfred Wagner ohne Wissen der restlichen Bandmitglieder losgeschickt. Bis dann plötzlich die Einladung zum Casting ins Haus flatterte. Seither konnte die Frangn-Band viele Erfolge feiern. Beim Volksmusikabend in Kloster Banz zum Beispiel oder "beim Prechtel" in Uehlfeld, wo sie ein ganzes Abendprogramm gestaltet haben.
Humorideen auf dem Jägersitz
Die Texte - fränkische Geschichten zu fränkischer Musik - lieferte Wolfgang Pflügner aus Höchstadt, den alle nur den "Pöt" (Poet) nennen. 60 Stücke haben "Die scho widdä" im Repertoire, weitere 25 liegen noch in der Schublade. Texte wie "Der Mond is voll, voll sind a wir", fallen Helmut Zeiler meist nach der Probe ein, wenn die anderen schon auf dem Heimweg sind. Seinem Bruder Alfons, einem passionierten Jäger, fliegen die Lieder oft in der Stille auf dem Hochstand zu. Vieles entsteht aber auch gemeinsam. "Ich bin der Willi, ich bin a Genie" heißt der neueste Titel, der im Herbst herauskommen soll. Eine CD haben "Die scho widdä" auch herausgebracht, die die Band auf ihrer Seite im Internet vertreibt.