Gut 90 Höchstadter Kinder erkundeten die Haftzellen, untersuchten die Ausstattung eines Einsatzfahrzeugs und lernten Drogenhündin Leika kennen.
Wie fühlt sich ein Verbrecher in der Zelle? Was steckt alles in dem großen Polizeiauto? Wann darf ein Polizist eigentlich seine Pistole benutzen? Am Montagvormittag durften 90 Kinder alle ihre Fragen stellen und hinter Türen blicken, die sonst verschlossen bleiben. Die Grundschüler im Alter zwischen sechs und zehn Jahren besuchten im Rahmen des Ferienprogramms die Dienststelle der Polizei Höchstadt. Dort ist Polizeihauptkommissar Jürgen Schmeißer der Chef und begrüßte die neugierigen Kinder.
Diese wurden in drei Gruppen eingeteilt, die an unterschiedlichen Stationen ihre Entdeckertour starteten. Die einen blieben gleich auf dem Hof und versammelten sich um das Einsatzfahrzeug. Gemeinsam mit Polizeibeamtin Michaela Rosenthal stellten sie das Auto auf den Kopf, das ganz anders als das ihrer Eltern ist.
Wer hat schon schusssichere Westen im Kofferraum? Auch ein Skizzenbrett zur Dokumentation des Unfallorts, ein Funkgerät oder die Polizeikelle dürfen bei der Ausstattung des Wagens nicht fehlen.
Was die Polizisten in ihrer Dienststelle brauchen, erfuhren die Kinder bei einem Rundgang durch das Gebäude. Das unangefochtene Highlight waren dabei die Gefängniszellen im Keller. Sofort drängeln sie sich in die Zelle. Als die Eisentür hinter ihnen ins Schloss fällt, sitzen einige von ihnen auf dem harten Bett und andere klammern sich an den Gitterstäben fest. So eine Zelle ist ungemütlich, eng und Spielsachen gibt es darin auch nicht. Die meisten Kinder waren froh, gleich wieder entlassen zu werden. "Wenn einer böse ist, kommt der aber nicht so schnell wieder raus", erklärt ein Junge und ein anderer findet, dass der Knast zwar cool, aber für mehr als ein paar Minuten wirklich nicht zu empfehlen sei.
Immer der richtige Riecher
An der dritten Station sorgte Leika für strahlende Kinderaugen. Sie ist eine Malinois-Hündin und mit ihren neun Jahren eine routinierte Mitarbeiterin der Polizei. Die Kommandos Sitz und Platz sind für sie gar kein Problem. In ihrem Arbeitsalltag behält sie stets den richtigen Riecher, denn ihre besondere Fähigkeit ist es, Rauschgift aufzuspüren. Wie die belgische Schäferhündin in ihrer Ausbildung darauf trainiert wurde und wie man eigentlich Hundeführer wird, erklärte Hajo Langmann. "Sie kann auch nach Gegenständen suchen, die zum Beispiel ein Täter auf seiner Flucht verloren hat", berichtet er und führt mit seiner vierbeinigen Partnerin einige Übungen vor. Die Kinder waren beeindruckt von Leikas Können und durften sie anschließend noch streicheln.
Auch auf den Gesichtern, die zunächst noch unsicher schienen, breitete sich schließlich ein Lächeln aus.
Zum Abschied wurde jedes Kind mit einer Verkehrsfibel von Käpt'n Blaubär ausgestattet. Stolz drückten sie das bunte Heft an sich und machten sich auf den Weg zum Spielplatz, wo sie ihre Eltern bereits erwarteten. Ihnen hatten die kleinen Entdecker nun sicherlich viel zu erzählen.