Immer mehr Höchstadter bestellen im Internet, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit. Viel Arbeit für die Zusteller der Deutschen Post in der Großen Bauerngasse. Ein Blick über die Schulter.
Es ist schon verwunderlich, dass sie sich nicht ständig im Weg stehen. Oder über den Haufen rennen. Kreuz und quer wuseln sie durch die Halle. Kaum ist das eine Paket verstaut, greifen sie im Rollbehälter schon nach dem nächsten. Das grelle Neonlicht scheint ihnen ins noch müde Gesicht.
Es ist Punkt 6.45 Uhr, wenn die Zusteller der Deutschen Post in der Großen Bauerngasse anfangen, die Pakete für Höchstadt und alle Ortsteile zu sortieren. Und das sind jetzt, kurz vor Weihnachten, nicht gerade wenige. Zustellerin Verena Scholtyssek hat diesmal 240 Stück, Kollege Heiko Sakirjan fast 150. Insgesamt sind es 1149 Pakete, die die zehn Zusteller bis Feierabend verteilt haben müssen. Normalerweise, wenn nicht gerade Weihnachten bevorsteht, sind es 700. Die meisten kommen von Amazon. Beliebt sind aber auch Tchibo, Zalando und andere Internethändler. "Die Menge ist schon grenzwertig", findet Zusteller Sven Ditterich, während er die nächste Postsendung in den Händen hält.
Für ihn und seine Kollegen ist der Dezember die anstrengendste Zeit im Jahr. Urlaub macht jetzt keiner. Die Zahl an Paketen hat im Vergleich zum letzten Jahr schon wieder zugenommen. Immer mehr bestellen im Internet. "Die kommende Woche wird am schlimmsten. Da haben wir nochmal richtig viel Pakete", sagt Teamleiter Roland Förster. Beklagen will er sich aber nicht: "Es ist unsere Arbeit. Und unser Geschäft."
Die Pakete kommen direkt aus dem Frachtzentrum in Feucht. Die erste Lieferung ist um 5.30 Uhr da. Bis die zweite Fuhre zwei Stunden später kommt, ist zumindest kurz Zeit für eine Zigarettenpause. "Ich bin schon froh, wenn der Stress am 24. vorbei ist", sagt Zusteller Tobias Parker. Er kauft seine Geschenke lieber im Laden. Kann keine Pakete mehr sehen.
Die verstaut er inzwischen in seinem Wagen. Eine Kunst, bei so vielen, teilweise riesigen Kartons. Die Straßen hat er dabei genau im Kopf. Damit er alles gleich griffbereit hat. An Heiligabend selbst werden die letzten Pakete ausgetragen. Feierabend ist um 14 Uhr. Doch das haut nicht immer hin. Erst wenn jeder sein Paket hat, machen die Zusteller Schluss. Bis zum 27., wenn sie im Neonlicht wieder durch die Halle wuseln.