Wie bewältigt eine Mutter Haushalt, Kinder und Beruf in Corona-Zeiten? Doris Vujevic aus Adelsdorf erzählt aus ihrem Alltag.
Doris Vujevic ist 37 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann Gordan (39) und ihren Töchtern Tamara (13) und Sanja (5) seit drei Jahren in Adelsdorf.
Als Medizinische Assistentin arbeitet sie seit knapp neun Jahren in der Kardiologie am Universitätsklinikum Erlangen.
Aktuell ist sie in Teilzeit auf der Intensivstation und assistiert bei Untersuchungen. "Was ich sehr liebe ist, Patienten zu helfen, die Angst ein wenig zu nehmen und, was mir persönlich sehr wichtig ist, das Menschliche dabei nicht zu vergessen", sagt Vujevic. "Wir sind auf Arbeit bestens strukturiert und bekommen sehr viel Unterstützung von Studenten, die ja momentan nicht studieren können", fährt sie fort. Während der Arbeit vergesse man alles außen herum. "Wir betreuen auch Corona-Patienten auf verschiedenen Abteilungen", erzählt sie.
Ihr Mann arbeitet bei Siemens im medizinischen Bereich in Erlangen. Die älteste Tochter besucht die Realschule in Höchstadt und die jüngste geht in die Kita Sancta Maria in Adelsdorf. "Tamara bei der häuslichen Schularbeit unterstützen, zur Arbeit zu gehen, Sanja im Auge zu behalten, das ist tatsächlich momentan ein Kraftakt. Man muss mehr denn je allem gerecht werden", erklärt sie. Doch Vujevic versucht trotz allem positiv zu denken.
Tamara bekomme - außer in den Ferien - wöchentlich schulische Online-Aufgaben, was am Anfang nicht so einfach gewesen sei, denn zuerst habe sie sich wie in den Ferien gefühlt. "Das hat sich jetzt aber gut eingespielt. Die Kleine will auch gefordert und gefördert werden, so dass ich mir viel im Internet ausdrucke wie Bastelvorschläge und Vorschulübungen, die sie gerne macht." Ansonsten ist Vujevic sehr dankbar, dass zu dem Haus in Seeside ein kleiner Garten gehört. Das trage dazu bei, dass die Kinder in der schwierigen Zeit keinen Lagerkoller bekommen. "Den Haushalt erledige ich meistens, wenn alle im Bett liegen."
Viel Planung ist notwendig
Sie hat mit ihrem Mann das "Corona-Leben" recht gut arrangiert. Beide sind immer abwechselnd bei den Kindern zu Hause. "Wir haben unsere Urlaube parallel zueinander abgestimmt, mein Mann hat zusätzlich Schichtmodelle. Wenn ich von der Arbeit komme, fährt er auf Arbeit. Und das funktioniert seit knapp einem Monat recht gut," sagt die Mutter. Home Office in beiden Berufen ist ja nicht möglich.
"Ich bin eine Mama, Lehrerin, Hausfrau und Ehefrau und versuche immer alles so gut es geht, unter einen Hut zu bekommen." Hier spreche sie aber für viele tolle Frauen und Mamas, die jeden Tag für ihre Familie alles geben, und vielleicht manchmal gar nicht an sich denken. Man vergesse im Alltagsstress oft, wie toll sie alle sind und was sie gerade jetzt in dieser schwierigen und unsicheren Zeit alles stemmen.