Daumen hoch für die Kommune Schlüsselfeld

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er Umbau der historischen Zehntscheune (links) mit Teilen des Rathauses ist laut Bürgermeister Zipfel "in trockenen Tüchern". Foto: Evi Seeger
er Umbau der historischen Zehntscheune (links) mit Teilen des Rathauses ist laut Bürgermeister Zipfel "in trockenen Tüchern". Foto: Evi Seeger
Foto: Evi Seeger
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Sehr viel Erfreuliches hatte Schlüsselfelds Bürgermeister Georg Zipfel zu berichten - nicht nur in punkto Steuerkraft.

Der Stadt Schlüsselfeld geht es gut! Das an sich ist nichts Neues. An ihrer Steuerkraft gemessen "spielte die Stadt bereits in den letzten Jahren in der vorderen Liga im Landkreis", sagte Bürgermeister Georg Zipfel (FW) in der Bürgerversammlung. So ruhig und sachlich wie die Versammlung verlief, gibt es offensichtlich keine größeren Probleme.

Zufrieden dürften die Aschbacher Bürger sein, nachdem die Planung ihres Schwimmbads bereits in der Genehmigungsphase ist. Auch die Heuchelheimer scheinen glücklich. Bekommen sie doch mit dem Ausbau der Staatsstraße wieder die gewünschte zweite Zufahrt für ihren Ortsteil. Um noch einmal auf die Steuerkraft zu kommen: Die Steiger waldmetropole liegt derzeit auf Platz eins im Kreis, an vierter Stelle in Oberfranken und in ganz Bayern auf Platz 55.

Das werde sich, so Zipfel, in den nächsten Jahren allerdings wieder "relativieren". Was abzuwarten bleibt.
Immerhin rechnet der Stadtkämmerer in diesem Jahr aufgrund der Entwicklung mit einem Gewerbesteueraufkommen von 5,8 Millionen - bei einem Ansatz von 3,9 Millionen im Haushalt. Ja, man stapelt gerne tief in der Steigerwaldmetropole.

Seit drei Jahren schon ohne neue Kreditaufnahme, sind die Schulden auf einem Tiefstand angekommen. Zum Jahresende werden sie bei 98 Euro pro Kopf und damit 80 Prozent unter dem Landesdurchschnitt liegen. "Eine Zahl, mit der man hausieren gehen kann", so der Bürgermeister. Noch dazu, da es sich überhaupt nicht rentiert, diese Uralt-Schulden zu tilgen. Es handle sich dabei um Verbindlichkeiten, die so günstig sind, dass man sie besser laufen lasse.

5956 Bürger wohnen nach eigener Zählung zum 30. Juni 2013 im Stadtgebiet. Die offizielle Statistik zeigt jedoch eine andere Zahl auf. "319 Personen fehlen in der amtlichen Zählung. Wir können uns das nicht erklären", ließ Zipfel hören. Ausländische Mitbürger aus Kasachstan, Polen, Rumänien, dem Kosovo und der Türkei leben in der Stadt. Mit 278 Einwohnern stehen die russischen Staatsangehörigen an vorderster Stelle. Wobei darunter jedoch nicht die ausgesiedelten Russlanddeutschen zu verstehen seien.

Dass die Aschbacher mit den rund 80 Asylbewerbern inzwischen gut leben können, zeigte der Beitrag einer Bürgerin: "Anfangs waren wir ja etwas ängstlich", räumte sie ein. Inzwischen würden die Bürger auf die Asylbewerber zugehen. Was sie noch nicht wusste - es gibt nach Zipfels Worten einen Runden Tisch, der sich regelmäßig mit möglichen Problemen der Asylbewerber befasst. Die schulpflichtigen Kinder besuchen nach den Worten von Rektor Reinhold Hofmann die Schule. Um die übrigen kümmere sich dreimal pro Woche eine Kollegin.

Zipfels Rückblick ließ erkennen, dass sich in den letzten Jahren viel getan hat. Beginnend bei der Wasser- und Abwasserversorgung in den Ortsteilen bis hin zu Dorferneuerungen und dem Ausbau von Ortsdurchfahrten. Von den laufenden Maßnahmen seien nur die größten genannt: Der Umbau der historischen Zehntscheune mit Teilen des Rathauses, das Aschbacher Freibad, der Kanalbau in Rambach, Kanal- und Wasserleitungsbau in Lach und die Dorferneuerung in Elsendorf.

Hinzu kommen etliche LAG-Projekte wie der Aussichtsturm bei Rambach, die Gestaltung der Aschbach-Quelle, eine Freizeitfläche am Elsendorfer Weiher und der Bau des Fernradwegs zwischen Niederndorf und Elsendorf. Wie bei früheren Maßnahmen möchte die Stadt dafür Zuschüsse aus dem europäischen Leaderprogramm locker machen. Auch das Gewerbegebiet scheint sehr viel versprechend zu laufen. "Es tut sich was", antwortete Zipfel auf die Frage eines ortsansässigen Unternehmers, der demnächst ins Gewerbegebiet umsiedelt.

Wenig oder überhaupt keinen Einfluss hat die Stadt allerdings auf den Ausbau der Bamberger Straße. Die Staatsstraße ist, wie ein Anlieger beklagte, in einem sehr schlechten Zustand. Erschwerend komme hinzu, dass der Lkw-Verkehr auf dieser Staatsstraße "explodiert". "Die Gläser wackeln, man versteht das eigene Wort nicht mehr!" Als die Geschwindigkeit an der Schule noch auf 30 km/h begrenzt war, wäre das sehr viel besser gewesen.

Die Zuständigkeit liege beim Staat, betonte Zipfel. So lange das Straßenbauamt kein Geld habe, werde nichts geschehen. Man könne nur immer wieder die Abgeordneten mit dem Problem vertraut machen. Vielleicht erreicht deren Ohr ja auch der Vorschlag des Anliegers: "Da gehört ein Kreisverkehr hin!"