Beim Dreifrankentreffen der CSU freuten sich die Gegner eines Naturschutzgebiets Steigerwald, dass entsprechende Pläne ad acta gelegt sind. Der Naturpark soll ein Naturpark bleiben.
Gesprächsstoff gab es beim diesjährigen Dreifrankentreffen wieder genug. Dafür hatten die jüngsten Ereignisse um die Ausweisung eines Schutzgebiets im Naturpark Steigerwald gesorgt. Vielleicht waren gerade deswegen trotz strömenden Regens so viele Besucher aus Ober-, Unter- und Mittelfranken zur CSU-Kundgebung am Dreifrankenstein gekommen.
Sie konnten viele CSU-Politiker, darunter den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann, Bundestagsabgeordneten und Parlamentarischen Staatssekretär Thomas Silberhorn, Anja Weisgerber, Bundestagsabgeordnete aus Unterfranken, die Landtagsabgeordneten Hans Herold, Otto Hünnerkopf, Jürgen Strobel und Staatssekretär Gerhard Eck sowie Landräte, Bürgermeister und Kreisräte treffen und Anliegen und Probleme ganz persönlich an den Mann bringen.
Naturpark bleibt Naturpark Beim diesjährigen Treffen am Punkt, an dem sich
die Grenzen der drei fränkischen Regierungsbezirke berühren, war jedoch Zufriedenheit, ja sogar Beifall für die Politiker angesagt: Immer dann, wenn es um den Naturpark Steigerwald und die Rücknahme des vom ehemaligen Bamberger Landrat Günther Denzler erwirkten Naturschutzgebietes ging, gab es Bravo-Rufe und Applaus für die Aufhebung. Insbesondere für Innenminister Joachim Herrmann und für Denzlers Nachfolger Landrat Hans Kalb.
"Das Wort gilt", sagte der Innenminister und erinnerte an sein Versprechen aus früheren Treffen, der Steigerwald werde Naturpark bleiben. Im übrigen war Europa Thema in Herrmanns Rede: Sein Appell, "mit Begeisterung für die Idee des vereinten Europas einzutreten", wurde mit Beifall entgegen genommen. Europa habe "eine gemeinsame geistige Grundlage und gemeinsame Werte", betonte der Staatsminister.
"Wir wissen, dass die Natur im Steigerwald einen Schatz bietet", ließ Bundestagsabgeordneter Thomas Silberhorn hören. Daher solle "das touristische Potenzial" ausgeschöpft werden. Nicht zuletzt mit einer Investition von sechs Millionen Euro für den Baumwipfelpfad. "In aller Demut vor dem Wählerwillen" ging auch Silberhorn auf die Europawahlen ein. Für ihn muss Europa "schlanker" werden, und es dürfe vor allem nicht überall mitmischen. Bund, Länder und Kommunen müssten noch einen Handlungsspielraum haben.
"Wenn Ober-, Unter- und Mittelfranken an einem Strick ziehen, sind wir stark wie Oberbayern", verkündete Staatssekretär Gerhard Eck. Eck stellte sich vor die Steigerwälder, die - erkennbar an ihren grünen Shirts - auch beim Dreifrankentreffen für die Erhaltung des Steigerwalds in der gegenwärtigen Situation eintreten. "Sie sind nicht gegen die Natur.
Sie wollen den Steigerwald schützen und nützen." Dieses Gleichgewicht müsse erhalten werden.
Es dürfe in dieser Angelegenheit keine Gewinner oder Verlierer geben, sondern nur das Bestmögliche für die Region. Daher gelte es, sorgfältig nachzudenken, was das Beste sei: Ein Vollschutzgebiet oder die Weiterentwicklung der vorhandenen Situation.
Der Mittelpunkt Europas Es geht zwar nicht um "den Mittelpunkt der Welt", wie bei der Begrüßung Burghaslachs Zweiter Bürgermeister Hans-Peter Rost (CSU/FWG) sagte, aber doch so ziemlich um den Mittelpunkt Europas. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands liege der Dreifrankenstein genau in der Mitte. Die Entfernung zur Grenze nach Polen sei in etwa gleich mit der nach Frankreich, sagte Rost.
Musikalisch umrahmte das Jugendorchester im Dreifrankeneck die Feier. Eine kurze Andacht feierten Diakon Jörg Kornacker (Seelsorgebereich Maria im Drei-Franken-Land) und Pfarrer Daniel Mischewski aus Burghaslach mit den Besuchern.
Wenn man sich dieses primitive Volk auf Bild 2 anschaut, kann es einem eigentlich nur schlecht werden. Anstatt die Vorteile, neben Naturschutz auch wirtschaftliche, zu sehen, haben sie die lächerliche Angst, ihr Holz könnte ihnen genommen werden. Es hat nie jemand gesagt, dass Privatwald zum Schutzgebiet gemacht wird, sondern nur Staatsflächen. Die Bauern könnten also weiter von ihrem Holz leben und dann auch vom sanften Tourismus profitieren. Aber so weit wird ja nicht gedacht. Sollen sie nur dem Bevölkerungsrückgang und dem wirtschaftlichen Verfall in diesen Gebieten zusehen, sie werden schon sehen, wie es wird!