Es müsse jetzt gehandelt werden, denn die Schäden in der Bucher Kapelle sind größer geworden. Risse durchziehen das Mauerwerk und solltenmöglichst schnell beseitigt werden. Da sind sich die Bucher einig.
Ameisen hatten Sand von außen in das Innere der Kapelle getragen. Und im Riss an der Außenwand hatte sich eine Ackerwinde angesiedelt. Bekannt seien die Risse in der Bucher Kapelle schon seit längerem, erklärte Bürgermeister Norbert Walter (Bürgerblock). Jetzt aber müsse gehandelt werden, denn die Schäden sind in letzter Zeit offensichtlich größer geworden. Was womöglich auch eine Folge der großen Trockenheit im Sommer 2015 sein könne, sagt Walter. Die Bucher Kirchweih war ein willkommener Termin, die Gemeinderatssitzung in diesen Gremsdorfer Ortsteil zu verlegen. Dabei konnten die Räte auch gleich die Kapelle besichtigen.
Billig wird die Renovierung nicht
Die Risse sind nicht mehr zu übersehen: Unter den Bänken rechts und links im Kirchenschiff ist der Bodenbelag gerissen. Am Altarbild mit der Gottesmutter, der Schutzpatronin der Kirche, ist ein Längsriss zu sehen, ebenso in der linken Seitenwand. Einfach scheint die Renovierung nicht zu werden - vor allem aber nicht ganz billig.
"Es liegt an der Fundierung", sind sich die Gemeinderäte einig. "Da muss alles raus", sagt Albert Ruhmann (Wählergemeinschaft), Architekt und Gemeinderat. Die Denkmalschutzbehörde sei bereits vor Ort gewesen, berichtete Walter.
Die Experten hätten der Gemeinde empfohlen, ein Bodengutachten in Auftrag zu geben und einen Statiker zu beauftragen. In der nachfolgenden Sitzung wurde dann beschlossen, für die Dienstleistungen entsprechende Angebote einzuholen. Erst wenn genauere Aussagen vorliegen, soll ein Architekt mit einer Kostenschätzung beauftragt werden. Obwohl die Kapelle in Gemeindeeigentum ist, hofft Bürgermeister Walter auf einen Zuschuss aus Bamberg. Er will aber auch "mit den Buchern reden, ob sie zu Eigenleistungen bereit sind."
Derzeit wird in Buch etwa alle drei Wochen Gottesdienst gefeiert. Gertraud Seeberger, Katharina Langgut und Altbürgermeister Waldemar Kleetz kümmern sich gemeinsam um das kleine Kirchlein. Waldemar Kleetz war es auch, der einen Antrag auf Sanierung an die Gemeinde richtete. Er könne sich vorstellen, dass zur Bucher Kirchweih in zwei Jahren die Neueinweihung des Kirchleins stattfinde, sagt Kleetz. Ein guter Termin wäre es auf jeden Fall. Denn 2017 kann Buch das 800jährige Jubiläum der Ersterwähnung feiern.
Genaue Daten über die Kapelle gibt es kaum. Man weiß, dass sie früher zum Schloss gehörte. Das Landesamt für Denkmalschutz gehe davon aus, dass an gleicher Stelle zuvor eine kleinere Kapelle stand. Der Turm wird in der Bayerischen Denkmalliste dem Jahr 1760 zugeordnet. Die letzte Renovierung der Kapelle fand im Jahr 1975 statt.