Ein Brand hat am Dienstag in Uehlfeld das Haus einer fünfköpfigen Familie unbewohnbar gemacht. Etliche Mitbürger wollen anpacken.
Jürgen Prechtel zeigt auf die Päckchen im Regal. "Die Kinder warten doch auf ihr Christkind." Viele hätten ihn gefragt, ob er den Laden erst mal geschlossen halte, nach dem Schock. Aber wie sollen dann die Leute an ihre Weihnachtspost kommen? Er sei ja mit seiner Poststelle sowas wie das Christkind von Uehlfeld. Zumachen? Ausgeschlossen.
Der 51-Jährige steht hinter der Theke in seinem Lotto- und Schreibwarenladen in Uehlfeld. Im Minutentakt kommen Kunden, um Pakete abzuholen. Eine Kundin wünscht ihm von Herzen alles Gute.
Denn in Uehlfeld und Umgebung hat es sich natürlich sofort rumgesprochen, dass es die Familie Prechtel vom Lottoladen ist, die beim Brand am Dienstag einen großen Teil ihres Hab und Guts verloren hat. Das Haus ist nicht weit vom Lottoladen weg.
Es sei unbewohnbar, sagt Prechtel. Vielleicht abrissbereit. Das Dach und das obere Stockwerk: Opfer der Flammen. Vor dem Haus in der Hauptstraße riecht es gestern noch nach Rauch. "Was das Feuer nicht gemacht hat, hat das Löschwasser übernommen", sagt Prechtel.
Kurz vor Weihnachten hat die Familie der Hausbrand getroffen. Stundenlang war die Feuerwehr mit den Löscharbeiten beschäftigt. Die B 470 musste gesperrt werden, da das Haus direkt an der Hauptstraße liegt, nicht weit von der Brauerei Prechtel, die sein Bruder führt.
Der Toaster löste das Feuer aus
Die Kripo hat als Brandursache einen technischen Defekt in der Küche ermittelt. Das bestätigt ein Sprecher auf Anfrage des Fränkischen Tags. "Der Toaster", sagt Prechtel. Die Schadenshöhe schätzt die Polizei auf mindestens 200.000 Euro. Ja, eine Versicherung gebe es. Aber viele private Sachen sind verbrannt. Doch Jürgen Prechtel bleibt - zumindest äußerlich - ganz cool: "Das Leben geht weiter." Zum Glück sei niemand verletzt worden. Der Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung bei seiner Frau habe sich glücklicherweise nicht bestätigt.
Familie und Freunde unterstützen
Sie hätten sowieso Glück, sagt Prechtel: "Wir haben einen großen Bekannten- und Freundeskreis." Ein Netz, das sie nun auffängt. Untergekommen sind sie vorerst in leer stehenden Räumen bei den Nachbarn. Auch alte Bekannte aus Mailach haben ein momentan ungenutztes Haus angeboten, sagt Prechtel. Doch Einrichtungsgegenstände, Dinge des Alltags: Das muss nun alles beschafft werden. "Die Gemeinde ist immer da, wenn er was braucht", sagt Bürgermeister Werner Stöcker (CSU) auf Nachfrage des Fränkischen Tags.