Vier Anwesen in der Innenstadt wurden für ihren Blumenschmuck ausgezeichnet. Die Jury tut sich dennoch schwer, jedes Jahr neue Preisträger zu finden. Der Teilnehmerkreis hat sich kaum erweitert.
Bijun Lin-Nagel verbringt viel Zeit in ihrem schmucken Anwesen in der Engelgasse. Ein paar Stunden jeden Tag werden es schon sein, sagt Ehemann Andreas Nagel. Wer das Fachwerkhaus sieht und vor allem den satten Blumenschmuck, der es umgibt, kann das gut nachvollziehen. Blumen machen viel Arbeit.
Das weiß auch die Jury, die alle Jahre die schönsten Anwesen in der Innenstadt prämiert. Das Haus in der Engelgasse war schon ein paar mal in den vergangenen gut zwei Jahrzehnten, seit es den Wettbewerb gibt, ausgewählt worden. Jurymitglied Peter Gauch bezeichnete die Blumenfreundin als ein Vorbild für viele: "Im Grunde müsste sie jedes Jahr einen Preis kriegen."
Alle Fenster des Hauses und alle möglichen Plätze rund um das Gebäude, die sich für einen Blumenstock anbieten, haben die Nagels verziert. Geranien und Begonien, aber auch Rosen findet man da in ihrer buntesten Blütenpracht. Und am Zaun ranken sich die Prunkwinden in zweierlei Farben. Ein Prachtstück sind die Passionsblumen. Rund 300 Blüten gehen da im Lauf des Sommers auf, jeden Tag eine neue. Andreas Nagel hat für sein Blumenmeer außerdem extra eine automatische Bewässerung installiert.
Vier Anwesen
Das Haus Engelgasse 8 ist eines von vier Anwesen, die in diesem Jahr prämiert wurden. Zur Preisverleihung hatten die Organisatoren die Prämierten in die Gärtnerei Gauch eingeladen. Der Wettbewerb geht zurück auf eine Idee des Heimatvereins-Urgesteins Klaus-Peter Gäbelein vor gut 20 Jahren und wird zusammen mit der Förder- und Werbegemeinschaft und der Stadt durchgeführt. Diese bilden mit Peter Gauch von der Gärtnerei auch die Jury. Bei der Bewertung berücksichtigt werden die schönsten Anwesen ebenso wie die beständigsten Teilnehmer.
Der Heimatvereins-Vorsitzende Herbert Dummer erklärte, dass man mit der Prämierung einen Anreiz bieten wolle für alle Bürger in der Innenstadt. Dieses Jahr hat man in den Bereich noch zusätzlich die Plonergasse mit einbezogen. "Wir wissen, welch großer Zeitaufwand dahintersteckt", sagte Dummer. Das mag aber auch viele von einer Teilnahme abschrecken. Es werde immer schwieriger, Preisträger zu finden. "Im Grunde", so fügte Peter Gauch hinzu, "sind's immer die gleichen." Der Teilnehmerkreis habe sich kaum erweitert. Laut Hebert Dummer sollte ein Ziel sein, die Innenstadt wenigstens mit Blumen zu beleben, wenn sie schon sonst allmählich aussterbe.
Für die Prämierten gab's Gutscheine als kleine Anerkennung, die Zweiter Bürgermeister Georgios Halkias überreichte. Und Blumen selbstverständlich.
Gleichberechtigt ausgezeichnet wurden folgende Teilnehmer: Bijun Lin-Nagel und Andreas Nagel (Engelgasse), Heinz und Rosi Czellnik (Steinweg), Manja Siegert (Plonergasse) und Walter Drebinger (Hauptstraße). Für Manja Siegert nahm ihr Sohn Dennis mit Oma Marliese den Preis entgegen. Walter Drebinger brachte seine Tochter Michaela mit, die am heutigen Donnerstag ihren 22. Geburtstag feiert.