Bierflut bei missglücktem Anstich in Uehlfeld

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Missgeschicke beim Anzapfen gibt es immer wieder. Das sorgt für Gelächter bei den Außenstehenden und Kleiderwechsel beim Zapfer.
Missgeschicke beim Anzapfen gibt es immer wieder. Das sorgt für Gelächter bei den Außenstehenden und Kleiderwechsel beim Zapfer.
 

Richtig daneben gelangt hat ein junger Mann beim Fassanstich. Erst gingen Krüge zu Bruch, dann schoss der Gerstensaft fontänenartig aus dem Spundloch.

Es ist das momentan wohl beliebteste Video auf Facebook: Ein Bierfass steht auf einem Tisch in einer Gaststätte. Daneben eine Frau, die einen Krug hält und um das Bierfass herum eine Gruppe von jungen Männern. Nun versucht der Mann, das Bierfass anzustechen. Mit einem handelsüblichen Schlegel.

Die ersten drei Schläge auf den Zapfhahn sitzen noch, der vierte geht aber schon daneben. Nämlich auf den Steinkrug, den die Frau neben ihm hält. Er zerbricht.
 

 


Der erste Test beweist: aus dem Fass kommt noch kein Bier. Mit einem neuen Bierkrug wagt der Unglücksrabe noch einmal einen Versuch. Nach zwei weiteren Schlägen schießt der Hahn plötzlich aus dem Fass, das Bier spritzt heraus. Der junge Mann und die Zuschauer flüchten unter großem Gelächter.

Mittlerweile haben rund vier Millionen Menschen das Video angeschaut, das einer aus der Gruppe gefilmt hat. Und minütlich wächst die Zahl der Menschen, die sich dabei schlapplachen. Das Video, das auf der Fanseite der Brauerei Zwanzger aus Uehlfeld zu finden ist, erlangte nationale Aufmerksamkeit.

Die Gruppe aus Bielefeld hat eigentlich nichts mit Bieranstechen oder Bierbrauen zu tun. Die jungen Leute spielen vielmehr normalerweise zusammen Handball. Trotzdem wollten sie einmal die "Aischgründer Bi erstraße" mitmachen. In insgesamt acht Brauereien zwischen Bad Windsheim und Uehlfeld kann man einkehren, um ein typisch fränkisches Bier zu genießen. Drei Tage lang dauert der Trip, bei dem es neben einer Brauereiführung und einer Planwagenfahrt auch einen Anzapfkurs gibt. Und der findet im Gasthof Zwanzger statt.

Dass das Video so berühmt und verbreitet wird, hätte aber auch Wirtin Susanne Zwanzger nicht gedacht: "Wir hätten das Video sowieso gepostet, auch wenn der Anstich normal abgelaufen wäre."

Ist er aber nicht. Zwar stellt die Brauerei immer wieder Bilder von Karpfen oder ähnliches auf ihre Facebook-Fan-Seite, doch die erreichen bei Weitem nicht die Anzahl an "Gefällt mir"-Angaben wie das Video.

Fast 25 000 Menschen hatten am Mittwoch in ihrem persönlichen Profil auf das Symbol mit dem Daumen nach oben geklickt. Die Wirtin freut es: "Das ist eine schöne Werbung. Wir hoffen jetzt auf Gäste- und Brauereizuwachs." Weil die jungen Männer das Video über ihre eigenen Facebook-Profile geteilt hatten, sahen es immer mehr Menschen. Bis auch große andere Firmen und Organisationen das Video auf ihren Fan-Seiten teilten.
Glücklich ausgegangen ist die Geschichte nicht nur wegen der guten Werbung für die Brauerei, sondern auch, weil die Gaststube nicht allzu sehr verschmutzt worden ist. "Wir hatten Glück im Unglück", erzählt die Wirtin. Zwar hätten sie aufwischen müssen, nachhaltig verschmutzt ist aber nichts worden.

"Anzapfkurs nicht bestanden", steht über dem Video auf Facebook. "Da müssen die Jungs aus Bielefeld noch etwas üben", heißt es weiter.

Und vielleicht kommen sie dann ja wieder zurück nach Uehlfeld - diesmal aber hoffentlich ohne Überschwemmung.