Beim ersten Höchstadter Garagentrödel wechseln viele Dinge den Besitzer, die oft jahrelang auf Dachböden oder in Kellern herumgelegen waren. Die Veranstalter vom Arbeitskreis Akku sind zufrieden mit der Resonanz.
"Wir haben drei Jungs zu Hause, da kommt im Lauf der Jahre schon so einiges zusammen", berichtet Johannes Kunzelmann. Die Möglichkeit, altgediente Kinderspielsachen ganz einfach zum Verkauf anzubieten, erhielt die Familie nun beim ersten Höchstadter Garagenflohmarkt.
Insgesamt 102 Haushalte hatten sich für die Veranstaltung des Agenda-Arbeitskreises Kultur (Akku) im Vorfeld angemeldet. Mehr als 60 davon in Höchstadt-Nord, wo am Sonntag die erste Runde des Garagentrödels stattfand. Bereits vorab konnten die Adressen der Teilnehmer einem Plan im Internet entnommen werden. Mit Luftballons und bunten Plakaten machten die meisten Verkaufsstände zusätzlich auf sich aufmerksam.
Viele Besucher trotz Dauerregen Bis zum Mittag waren dann bereits zahlreiche Interessierte bei Familie Kunzelmann eingetrudelt - und das trotz Dauerregen.
"Es geht erstaunlich viel", stellte Johannes Kunzelmann nach den ersten Verkaufsstunden fest. Jeder seiner Söhne im Alter zwischen elf und 16 Jahren hatte seinen eigenen Tisch mit Spielsachen und Büchern bereitgestellt. Alles in allem mit Produkten im Wert von mehr als 500 Euro, schätzt Kunzelmann. Besonders die vier großen Spielzeug-Traktoren seien schnell weg gewesen.
Auf der Suche nach günstigen Spielsachen für ihren acht Monate alten Sohn Tammo war auch Sarai Gaudian aus Höchstadt. Sie erfuhr durch ihre Mutter von der Aktion und war sofort begeistert: "Ich finde, so etwas sollte man auf jeden Fall unterstützen." Auf Empfehlung eines Paares mit zwei Kindern, die gleich einen ganzen Bollerwagen bei Familie Kunzelmann füllten, besuchte auch sie deren Garage in der Tilman-Riemenschneider-Straße.
"Man muss ja trotz des Wetters mal rauskommen", findet die junge Mutter, die an diesem Vormittag bereits einige Garagen im Neubaugebiet besucht hatte.
In einem Punkt waren sich Familie Kunzelmann und Sarai Gaudian jedoch einig: Der Garagentrödel hätte besser beworben werden müssen. Gerne annehmen wird diesen Kritikpunkt sicher Jeanette Exner vom "Akku". Gemeinsam mit ihrer Tochter Sabine und deren junger Familie bot sie wenige Häuser weiter ebenfalls zahlreiche Schätze zum Verkauf an.
Die Idee gibt es schon länger "Die meisten Sachen liegen einfach nur rum, sind zum Entsorgen aber zu schade", findet Jeanette Exner und kritisiert gleichzeitig die heutige "Wegwerfgesellschaft". Unter dem Motto "Kunst und Krempel" hatte der Arbeitskreis bereits seit zwei Jahren einen Garagen-flohmarkt in Höchstadt geplant.
Durch die positive Resonanz am Sonntag fühlten sich die Veranstalter bereits in ihrer Idee bestätigt. Rund 30 Besucher zählte Familie Exner bis zum Mittag in ihrer Garage.
"Mein Mann verkauft seine alte Bundeswehrausrüstung. Vor allem Angler sind davon begeistert", berichtet Tochter Sabine Exner. Für die Zukunft kann sich der "Akku" nun gut vorstellen, einen Garagentrödel in Höchstadt langfristig zu etablieren. "Anbieten würde sich dafür beispielsweise auch ein Marktsonntag, an dem die Bevölkerung sowieso in der Stadt unterwegs ist", meint Jeanette Exner und fügt hinzu: "Beim nächsten Mal können wir aufgrund unserer Erfahrung dann auch logistisch schlauer planen."
Wieder mit dabei wäre dann sicher auch Familie Kunzelmann. "Wir haben erst den halben Keller ausgeräumt", berichtet Johannes Kunzelmann schließlich schmunzelnd.
Zunächst steht jedoch die zweite Runde des diesjährigen Flohmarktes auf dem Programm. Am kommenden Sonntag kann in zahlreichen Haushalten im Süden Höchstadts gestöbert und gekauft werden. Ein Plan mit den Adressen der Teilnehmer ist in der Rubrik "Aktuelles" unter
www.fortuna-kulturfabrik.dezu finden.