Ausgrabungen in Franken: Archäologen stoßen auf 3000 Jahre alte Keltensiedlung

Archäologischer Fund in Franken: Im Zuge des Baus eines DHL-Verteilerstützpunkts am Gewerbering in Höchstadt wurde in den vergangenen Wochen ein rund 800 Quadratmeter großes Grundstück archäologisch ausgegraben. Dabei stießen die Mitarbeiter der Firma "In Terra Veritas" auf Reste einer rund 3000 Jahre alten Keltensiedlung, heißt es in einer Pressemitteilung der Grabungsfirma.
Auch wenn bereits durch landwirtschaftliche Bodeneingriffe der vergangenen Jahrzehnte (zum Beispiel durch Pflüge) ein Großteil der Befunde zerstört sei, so böten die noch erhaltenen Reste dem Archäologenteam interessante und aufschlussreiche Einblicke. Etwa ein Viertel der archäologischen Überbleibsel der Keltensiedlung sei in diesem Bereich noch erhalten gewesen. Diese hätten nur einen Teil des sehr viel weitläufigeren Ortes aus der Hallstattzeit (etwa 1000 v. Chr.) gebildet.
Ausgrabung von enormer Bedeutung
Trotzdem sei diese Ausgrabung von enormer Bedeutung, da zuvor an anderen Stellen bereits großflächig ausgegraben wurde. Beispielsweise seien beim Bau der A3 zahlreiche Gräber aus dieser Zeit freigelegt und wissenschaftlich erforscht worden.
Die aktuelle Grabung ergänze die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse über dieses vorgeschichtliche Bodendenkmal. "Wir haben damit die sehr seltene Gelegenheit, eine vollständige Siedlung aus der Keltenzeit auszugraben", betont Grabungsleiter Julian Decker, "so erhalten wir am Ende ein nahezu lückenloses Abbild des kompletten Lebens dieser vorgeschichtlichen Gesellschaft, vom Wohnen, Essen, Arbeiten, bis hin zur Bestattung." Diese Ergebnisse böten ein enormes Potenzial für die weitere wissenschaftliche Auswertung.
Die Grabungsarbeiten wurden inzwischen abgeschlossen, teilt "In Terra Veritas" mit. Derzeit laufe die Erstauswertung der Funde.
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