Die für gestrigen Freitag geplante Freigabe wenigstens einer Fahrspur über die neue Brücke in Höchstadt muss erneut verschoben werden.
Die Geschichte von Pleiten, Pech und Pannen beim Bau des neuen Aischübergangs in Höchstadt geht weiter, stellte Bürgermeister Gerald Brehm (JL) am Freitag um die Mittagszeit fest. Das Staatliche Bauamt hatte als Bauherr zu dem Termin geladen, um wie angekündigt eine Fahrspur über die neue Aischbrücke freizugeben und die Autos wenigstens von Süd nach Nord fahren zu lassen. Aus der Freigabe für den Verkehr wurde allerdings nichts.
Abteilungsleiter Norbert Grüner von der Nürnberger Behörde hatte die Aufgabe, eine Nachricht zu überbringen, wie sie für viele Höchstadter schon längst keine Überraschung mehr sein dürfte. Die Öffnung des Bypasses muss noch einmal verschoben werden.
Im Stich gelassen
"Der Verkehrssicherer hat uns im Stich gelassen", teilte Grüner mit. Die Firma, die für das Staatliche Bauamt Absperrungen, Warnbaken und andere Sicherheitseinrichtungen für einen geregelten Verkehrsfluss über die Baustelle installieren sollte, hatte diese Einrichtungen laut Grüner "nicht disponiert". Solches Material habe man auch in der Straßenmeisterei in Höchstadt nicht auf Lager, musste Grüner eingestehen.
Die neue Aischbrücke sei zwar "technisch fertig", aber mit der Verkehrssicherung sei "das letzte Zahnrad herausgebrochen". Dass diese Sicherung nicht rechtzeitig klappt, habe Grüner erst am Freitagvormittag erfahren. Man habe schon mehr Probleme mit Subunternehmern, wenn es um die Einhaltung von Terminen geht. "Das ist symptomatisch für diese Zeit", sagte Grüner vor Ort. Man poche jetzt aber darauf, den provisorischen Aischübergang so schnell wie möglich einzurichten. Im Laufe der kommenden Woche soll es nun endgültig soweit sein.
Bürgermeister Brehm fand es "traurig, dass es jetzt wieder Probleme gibt". Da habe es offensichtlich auch nicht geholfen, dass sich die örtliche CSU Unterstützung von ihren Parteifreunden Innenminister Joachim Herrmann und Landtagsabgeordnetem Walter Nussel geholt hatte. Jetzt hoffe man halt auf die nächste Woche.
Bedauerlich für die Geschäftswelt
Dabei habe die Erneuerung des Aischübergangs positiv begonnen, sagte Brehm. Man habe eine Gehsteig-Verbreiterung erreicht, die Aischbrücke sollte vor dem Winter fertig sein, während der Wintermonate der Verkehr fließen und jetzt die Flutbrücke erneuert werden. Aus der winterlichen Öffnung wurde nichts, die ausgehandelte Einbahnstraßenregelung lässt auf sich warten. Bedauerlich sei diese Situation vor allem für die Geschäftswelt, klagte Brehm und betonte einmal mehr, dass für diese Baustelle nicht die Stadt Höchstadt zuständig sei.
Noch Klärungsbedarf gibt es für den Parkplatz in den Aischauen. Der soll zwar weiterhin nutzbar sein, doch sehen die Pläne des Staatlichen Bauamts vor, den Parkplatz in die Einbahnregelung von Süd nach Nord einzubeziehen. Der Parkplatz wäre dann vom Süden anfahrbar, die Ausfahrt aus dem Parkplatz aber nur Richtung Norden über die neue Aischbrücke möglich.
Bürgermeister Brehm möchte den Nutzern des Parkplatzes aber auch die Möglichkeit lassen, wieder zurück zum Karpfenkreisel zu fahren, um kilometerweite Umwege zu sparen - notfalls auch mit Einzelgenehmigungen für das Fahren gegen die Einbahnstraße, falls es der Verkehr zulässt. Dazu hat Norbert Grüner noch Bedenken, stimmte aber einer Prüfung zu.