Ängste vor kriminellen Asylbewerbern in Aisch

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Einige Anwohner des Aischer Ulmenwegs vor dem Haus, in das eventuell schon am 1. November Asylbewerber einziehen könnten. Familien mit Kindern wären den Nachbarn willkommen, eine Vielzahl junger Männer eher nicht. Foto: Mona Lisa Eigenfeld
Einige Anwohner des Aischer Ulmenwegs vor dem Haus, in das eventuell schon am 1. November Asylbewerber einziehen könnten. Familien mit Kindern wären den Nachbarn willkommen, eine Vielzahl junger Männer eher nicht. Foto: Mona Lisa Eigenfeld

Ganz Aisch ist in Aufruhr. Diesen Eindruck konnte man zumindest bei der Bürgerversammlung am Donnerstagabend gewinnen. Streitthema war die geplante Unterbringung von Asylbewerbern im größten Adelsdorfer Ortsteil.

Bekannt geworden waren die Pläne bereits Anfang der Woche. In einem Brief an die Anwohner des Ulmenwegs verkündete Bürgermeister Karsten Fischkal (FW), dass ein Privatmann sein Einfamilienhaus in Aisch dem Landratsamt zur Verfügung stellen möchte. Das Ziel: Wohnraum für Flüchtlinge schaffen.

Vorhaben stößt auf Unverständnis

In Aisch stößt dieses Vorhaben überwiegend auf Unverständnis. Grund hierfür ist in erster Linie die im Raum stehende Zahl der Asylbewerber, die in dem Haus nahe des Kindergartens untergebracht werden sollen. "Von 31 Personen ist offiziell die Rede", berichtet eine Anwohnerin. Als möglicher Aufnahmetermin wurde bereits der 1. November genannt.

Schon im Vorfeld der regelmäßig stattfindenden Bürgerversammlung im Aischer Sportheim entbrannte eine emotionsgeladene Debatte. Bürgermeister Fischkal strich daraufhin in weiser Voraussicht alle anderen Punkte von der Tagesordnung und ließ zwei Vertreterinnen des Landratsamtes über den aktuellen Stand der Dinge berichten. Einer sachlichen Diskussion standen aber von Beginn an einige Versammlungsteilnehmer im Wege. "Die Referentinnen wurden förmlich niedergebrüllt", erinnert sich eine Aischerin.

Die Befürchtungen der Anwohner beschränkten sich dabei im Wesentlichen auf drei Schlagworte: Kriminalität, Ruhestörung und Aggressivität. Welche Nationalitäten letztlich aufgenommen werden sollen, steht dabei noch gar nicht fest. Der Wut der Anwohner tut diese Tatsache allerdings keinen Abbruch.

"Wir lassen uns das nicht gefallen", verkündet Adelheid Albert und verweist auf die enge Bebauung rund um das besagte Haus. Genau wie sie fürchten viele der Anwohner, dass die Bereitstellung des Hauses, die für den Vermieter lukrativ sein dürfte, Nachahmer finden könnte. Schließlich sei die geplante Unterkunft in Aisch die erste im Landkreis, die in einem Wohngebiet geschaffen werden soll.

Die Nachbarin baut einen Zaun

Geprüft werden soll nun, wie viel Wohnraum in dem Haus tatsächlich zur Verfügung steht. "Dass am Ende wirklich 31 Leute kommen, glaubt von uns aber keiner", sind sich die Anwohner einig. Familien mit Kindern seien sogar jederzeit willkommen. Ängste schürte nur die Vorstellung junger, krimineller Männer. Aber auch wenn Details noch nicht bekannt sind möchte Adelheid Albert ihren angrenzenden Garten für alle Fälle wappnen und ihn bald umzäunen.