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Herzogenaurach: Adidas plant massiven Stellenabbau - trotz Aufschwung


Autor: Isabel Schaffner, Agentur dpa

Herzogenaurach, Freitag, 07. März 2025

Das Personal von Adidas am Hauptsitz Herzogenaurach soll erheblich ausgedünnt werden, wie jetzt bekannt wurde. Gleichzeitig ist das Unternehmen auf Wachstumskurs. Welche Motive stehen hinter dem Schritt?
Das Adidas-Headquarter in Herzogenaurach. (Archivbild)


Der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller Adidas mit Firmenzentrale in Herzogenaurach freut sich über einen deutlichen Umsatzanstieg - und gleichzeitig müssen bis zu 500 Mitarbeiter den Standort verlassen. Laut den Angaben mehrerer Medien arbeiten in Herzogenaurach 5800 Menschen. Spekulationen zu dem Schritt gab es bereits seit einigen Wochen. Strukturveränderungen würden erarbeitet, hieß es im Januar vonseiten des Unternehmens.

Die Nachrichtenagentur Reuters schreibt jetzt: Der Abbau der bis zu 500 Stellen erfolge, um die Organisation zu vereinfachen. Zudem sollen die Teams in den verschiedenen Märkten mehr Macht erhalten, lokale Produkte zu entwerfen und zu vermarkten. Geschäftsführer Björn Gulden habe damit die Berichte aus dem Januar auf einer Pressekonferenz bestätigt.

Adidas baut trotz Wachstum Hunderte Stellen in Herzogenaurach ab - Verlustjahr 2023 überwunden

2023 hatte die beendete Zusammenarbeit mit Rapper Kanye West nach seinen rassistischen und antisemitischen Kommentaren mit weiteren Effekten Adidas nach 30 Jahren erstmals wieder einen Nettoverlust beschert. Dann begab sich das Unternehmen aber wieder auf Wachstumsspur. In einer Analyse des Magazins Stern und dem Marktforschungsunternehmen Statista landete Adidas zudem jüngst auf Platz zwei einer Liste von Deutschlands besten Arbeitgebern

Im vergangenen Geschäftsjahr erreichte Adidas einen Umsatz von etwa 23,7 Milliarden Euro, was einem Anstieg von elf Prozent gegenüber 2023 entspricht. Das Betriebsergebnis erhöhte sich auf 1,3 Milliarden Euro, verglichen mit 268 Millionen im Jahr 2023.

Insgesamt ergab sich ein Nettogewinn von 832 Millionen Euro aus fortgeführten Geschäftsbereichen, im Gegensatz zu einem Verlust von 58 Millionen Euro im Vorjahr. Der Abverkauf der letzten "Yeezy"-Produkte von Kanye West habe mit etwa 200 Millionen zum Betriebsergebnis sowie mit 650 Millionen Euro zum Umsatz beigetragen.