In Adelsdorf können jetzt auch Babys Wellness erleben. Was Eltern und ihre Kinder hier erwartet, verrät die Gründerin im Gespräch.
Wellness-Angebote für Erwachsene gibt es mittlerweile zuhauf: In Adelsdorf (Landkreis Erlangen-Höchstadt) können allerdings auch schon Babys ein solches Angebot wahrnehmen. Amanda Matjas ist Krankenschwester auf der Intensivstation, wo sie sich hauptsächlich um Kinder und Neugeborene kümmert. "Ich bin selbst Mama geworden und habe gemerkt, dass es sehr wenige Angebote gibt, durch die man Kinder in Entspannung bringen kann. Allerdings ist da ein riesiger Bedarf da", verrät sie gegenüber inFranken.de.
Mit "Babyboom" hat sie nun selbst einen solchen Ort geschaffen, der Babys Erholung verspricht, aber auch bei bestimmten Beschwerden Abhilfe verschaffen soll. "Ein Besuch bei mir läuft so ab: Die Eltern kommen mit ihrem Kind zu mir, man lernt sich kennen und tauscht sich über Probleme aus, damit ich schauen kann, was ich tun kann. Da geht es oft um Unruhe, Schlafprobleme oder Bauchweh. Die Eltern bekommen etwas zu trinken, das Baby wird nochmal gefüttert, was eben noch ansteht: Alle Bedürfnisse werden erstmal erfüllt". Erst dann beginne der Spa-Teil.
Baby-Floating in Adelsdorf: "Gefühl der Schwerelosigkeit"
Wenn das Baby dann so weit ist, gehe es erst richtig los: "Ich lege dem Baby dann die Floating-Hilfe um, dabei handelt es sich um einen Ring, mit dem das Kind im Wasser treiben kann, ohne gehalten zu werden." Den Eltern erkläre sie dabei jeden Schritt - "mir ist es wichtig, dass die Eltern sich sicher fühlen", sagt Matjas. Anschließend werde das Baby ins Wasser geschwenkt: "Ich habe ein Becken mit Wasser auf Körpertemperatur. Darin können sich die Kinder frei bewegen, ohne festgehalten zu werden, ohne äußere Einflüsse. Dadurch bekommen sie ein Gefühl der Schwerelosigkeit, das die Babys auch im Mutterleib haben. Man merkt, dass sie sich da meist auch noch gut dran erinnern können, vor allem die Neugeborenen begeben sich dann oft wieder in Embryonalstellung", erzählt Matjas.
Die Floating-Erfahrung zahle sich aus: "Ich bekomme massig positive Rückmeldungen. Es fängt an bei den motorischen Fähigkeiten, die die Kinder dadurch schneller und sicherer erlernen, zum Beispiel im Vergleich zu Geschwisterkindern, die das Angebot noch nicht hatten. Die Babys werden von der Muskulatur her stärker, stabiler. Fähigkeiten wie um die eigene Achse drehen oder Hand-Fuß-Kontakt lernen sie im Wasser besser, weil das Element so vertraut ist." Auch für die Körperwahrnehmung sei das Floating vorteilhaft, es verhelfe zu Ruhe und Entspannung und die Babys würden danach "viel fester, ruhiger und länger schlafen" als sonst.
Und auch bei anderen Beschwerden könne das Floating helfen: "Bauchbeschwerden, die Kinder eigentlich immer plagen - wie Koliken, unregelmäßige Stuhlgänge - ich bekomme viel Rückmeldung, dass ein Besuch bei mir zu Linderung führt." Die optionale anschließende Baby-Massage trage ebenfalls ihren Teil dazu bei: "Dabei kann ich nochmal extra auf körperliche Symptome eingehen und mich ganz gezielt darum kümmern. Wenn es keine Beschwerden gibt, erhalten die Babys eine Ganzkörpermassage, die auf das Floating abgestimmt ist", erklärt Matjas.
Einzel-Floating, Floating-Friends und Massage: Was man für einen Termin wissen muss
Nach der Einheit dürfen die Kinder "erstmal auf dem Schoß der Eltern ankommen. Ich habe einen Holzofen, wo man sich gegebenenfalls aufwärmen kann", sagt Matjas. Bisher habe sich noch kein Kind fortdauernd beschwert: "Es gibt natürlich Kinder, die etwas länger brauchen. Dann nimmt man sich die Zeit und schaut, wo das Problem ist - ist es das Wasser, das Becken oder hat ein Baby vielleicht doch noch Hunger? Aber beim zweiten Anlauf klappt es für gewöhnlich, die Kinder machen in der Regel super mit und man merkt, dass es ihnen gefällt."
Prinzipiell können alle Kinder an einer solchen Einheit teilnehmen. "Allerdings erst ab dem 14. Lebenstag und mit mindestens drei Kilo. Außerdem muss der Nabel schon abgefallen sein. Alles andere ist erlaubt, bis zum 18. Lebensmonat. Danach sind die Kinder von der Entwicklung her schon weiter und auch langsam zu groß für das Becken." Matjas biete unterschiedliche Pakete an: Das Einzel-Floating, mit oder ohne Baby-Massage, aber auch Floating-Friends: "Hierbei können zwei Kinder gleichzeitig ins Becken."