Der sechsjährige Oskar erfüllt sich einen Traum und sitzt beim ADAC-Clubsport-Slalom in Höchstadt in einem Rennwagen.
Einmal im Leben in einem Rennwagen sitzen ... Welcher Junge träumt nicht davon? Für den sechsjährigen Oskar aus Nürnberg wurde dieser Traum am Sonntag beim 25. ADAC-Clubsport-Slalom auf dem Parkplatz in den Höchstadter Aischwiesen wahr.
Der Hintergrund für die Erfüllung dieses Traums ist allerdings tragisch. Oskar leidet an einem diffusen intrinsischen Ponsgliom, einem Tumor des Stammhirns. Glaubt man der Prognose, wird Oskar seinen siebten Geburtstag vielleicht nicht mehr erleben. Seine Mama, Janina Dotzauer erzählte Oskars Geschichte auf Facebook, und dabei sprach auch von der Wunschliste ihres Sohns.
Stefan Danicic vom BRK Höchstadt ermöglichte den beiden eine Woche zuvor schon eine Heißluftballonfahrt. "Es ist eine Wunschliste, da sollte man schon alles tun, um diese Liste abzuarbeiten", so Danicic. Da er mit Hans "Hanny" Riegler befreundet ist, war der Kontakt schnell hergestellt und die Mithilfe des AC Höchstadt selbstverständlich. So konnte der kleine Oskar, ausgestattet mit Helm und dem Kinderrennanzug von Corinna Riegler mit "Hannys" BMW M3 mit gut 40 bis 50 Sachen über den Parcours brettern.
Während der Wartezeit hält Oskar sich die Nase zu, "Das stinkt", sagt er und meint damit den Geruch nach Autoabgasen, der das Geschehen dominiert. Das Röhren der Motoren und das Quietschen von Reifen kündet ebenfalls von der Geschwindigkeit, mit der die Fahrzeuge den mit Pylonen versehen Parcours durchfahren. Schon rast der nächste Wagen vorbei. Mit beinahe spielerischer Eleganz umfährt er die Pylone, bremst scharf in der Kurve und beschleunig laut röhrend auf der Geraden. Eine zweite Runde noch und weg ist er.
Wolfgang Grünert (Techn. Kommissar) und Herbert Bernhard (Sportkommissar), nehmen vor dem Start die Sicherheitsausrüstung und den Motor unter die Lupe. Eingeteilt in die drei Klassen G (normales Straßenfahrzeug), F (gepimptes Straßenfahrzeug) und H (reines Rennsportfahrzeug), geht es dann der Reihe nach an den Start. Erwartet wurden an diesem Tag rund 70 Teilnehmer. Mit Laura und Inge Scherzer sowie Anna Sophie Wenzel ist der Anteil an Frauenpower recht überschaubar.
Michael und Benedikt Siegel vom MSC Pegnitz starten mit ihrem Suzuki Swift. "So können Vater und Sohn etwas gemeinsam unternehmen", meint Papa Siegel. Adrian Fischer aus Scheßlitz fährt für den 1. AC Bamberg. "Der Spaß am Fahren und an die Leute" stehen für ihn im Vordergrund. "Ich mag die Musik vom Auto", ergänzt er und meint damit das Röhren des Motors seinen VW Polo. Er startet in der Klasse "F".
Florian Nagel aus Röttenbach wechselt noch schnell die Reifen, da der Regen stärker geworden ist. Seine Freundin Eva Sapper begleitet ihn zu jedem Rennen. Sie hat ihn vor drei Jahren kennengelernt und wusste, dass sie einen Rennverrückten bekommt. "Meistens sind wir in Schlüsselfeld", sagt Nagel. Vor einem Jahr hat er extra den BMW gekauft und entsprechend umgebaut.